Tönisvorst Seniorenberater geben Pflegenden Tipps

Tönisvorst · Stephanie Knapik und Petra Davids sind die neuen Seniorenberater der Stadt Tönisvorst. Sie helfen, pflegenden Angehörigen Anträge zu stellen oder klären Senioren über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht auf.

Ein Mann pflegt seine an Demenz erkrankte Frau zu Hause. Die Zuwendung ist aufwendig und übersteigt häufig seine psychischen und körperlichen Kräfte. Kann jemand helfen? "Ja, wir", sagen Stephanie Knapik (24) und Petra Davids (47). Sie sind die neuen Seniorenberater der Stadt Tönisvorst. "Der Ehemann darf hier – im geschützten Raum – seine Ängste und Sorgen anbringen. Zudem würden wir die Leistungen der Pflegeversicherung prüfen, schauen, was noch möglich ist", sagt Stephanie Knapik. "Denn in einem solchen Fall ist eine Entlastung dringend notwendig", ergänzt Petra Davids.

Der Fall hat sich so zugetragen. Und so gingen die Seniorenberater mit dem Ehemann die Anträge durch, wiesen auf teilstationäre Pflegemöglichkeiten hin, machten auf die Möglichkeit von Gesprächskreisen für pflegende Angehörige aufmerksam. Einige Wochen später teilte der Mann mit, dass seine Frau jetzt zweimal wöchentlich eine Tagespflege besuche und bei Bedarf eine Pflegekraft seine Frau stundenweise zuhause betreut. Durch die Entlastung sei er wieder in der Lage, die Versorgung seiner Ehefrau entspannter und langfristig durchzuführen. Auch sei der Umgang etwas einfacher, da seine Frau einen ausgeglichenen Eindruck mache.

"An uns können sich alle Menschen wenden, die mit dem Thema Leben im Alter zu tun haben – sei es als Senior selbst oder aber als Angehöriger", sagt Davids. Das kann mit einfachen Fragen zu tun haben, wie zum Beispiel der Wohnraum sinnvollerweise für das Wohnen im Alter umgestaltet werden könnte oder wo es in Tönisvorst mobile Mahlzeitendienste gibt. Zudem kann man sich rund um die Pflegeversicherung beraten lassen – bis hin zum Ausfüllen des Antrages.

"Grundsätzlich leisten wir Hilfestellung bei der Bearbeitung von Anträgen. Ebenso bei der Formulierung einer Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung", erklärt Knapik. Hinzukommen Beratungen zu Freizeitangeboten für Senioren oder zu ergänzenden Leistungen zur Heimkostenfinanzierung. Neben regulären Sprechzeiten sind auch Hausbesuche möglich.

Dass das Informationsbedürfnis rund um das Thema Alter groß ist, erlebten jetzt die Mitglieder der Senioren-Union Tönisvorst. Sie hatten Stephanie Knapik und Petra Davids zu einem Infogespräch rund ihre Tätigkeiten eingeladen.

(RP)
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