Tönisvorst Sekundarschule für Tönisvorst

Tönisvorst · Die Stadt Tönisvorst wird zum Schuljahr 2013/2014 eine Sekundarschule eröffnen. Das ist das einstimmige Ergebnis der Sitzung des Schul- und Kulturausschusses. Über das Konzept der neuen Einrichtung muss noch beraten werden.

 Das Ja zur Sekundarschule ist zugleich das Aus für die Gemeinschaftshauptschule Kirchenfeld.

Das Ja zur Sekundarschule ist zugleich das Aus für die Gemeinschaftshauptschule Kirchenfeld.

Foto: Kaiser

"Wir stehen vor einer großen Aufgabe, der man sich nicht alle Tage stellt", leitete Bürgermeister Thomas Goßen die Diskussion über die Sekundarschule im Schul- und Kulturausschuss der Stadt Tönisvorst ein. Bereits in der Vergangenheit war über die verschiedenen Möglichkeiten diskutiert worden, weiterhin alle drei Schulabschlüsse im Ort anzubieten. Mit dem Schulkonsens auf Landesebene waren schließlich auch die Tönisvorster Politiker einverstanden.

"Die Sekundarschule ist maßgeschneidert für Tönisvorst", sagte Peter Mewis, der als sachkundiger Bürger für die CDU im Ausschuss sitzt. Der Ganztagsbetrieb, der an mindestens drei Wochentagen zum Konzept gehöre, sei ein guter Anschluss an die Offene Ganztagsgrundschule, die von vielen Eltern in Tönisvorst genutzt werde. Und für Kinder, deren Prognose am Ende der Grundschulzeit noch unsicher sei, biete die Sekundarschule alle Chancen, war Mewis sicher. Auch Clemens Braun, sachkundiger Bürger der SPD, lobte die breite Zustimmung in der Politik zur neuen Schulform. "Und es ist gut, dass wir noch ein Jahr Zeit haben, um die Ideen von Eltern und Lehrern in die Planung einfließen zu lassen." Wichtig sei, dass die Sekundarschule auch finanziell gut ausgestattet werde.

Bei der Abstimmung sprachen sich die Politiker aller Parteien einstimmig für die neue Schulform aus. Lediglich Dr. Kristian Schneider von der FDP enthielt sich. "Wir haben die Hauptschule nicht gerettet, das ist das Negativergebnis", begründete er seine Enthaltung. Die Tatsache, dass nur noch wenige Eltern ihre Kinder zum fünften Schuljahr in der Hauptschule Kirchenfeld anmelden, hatte die Diskussion über eine Reform der Schullandschaft in Gang gebracht.

Die neue Schulform Sekundarschule biete "gewissermaßen die Möglichkeit, das Tönisvorster Rad neu zu erfinden", sagte Ausschussvorsitzende Angelika Hamacher (CDU). Denn der Rahmen, den der Gesetzgeber vorgibt, bietet viel Spielraum. Und so müssen Lehrer, Politiker und Referenten der Bezirksregierung jetzt in Workshops das Konzept für die ganz spezielle Tönisvorster Schule entwickeln. Dazu gehört die Frage, wie das Schulgebäude Kirchenfeld und das Schulzentrum Corneliusstraße künftig genutzt werden. Auch auf die Standards für den gemeinsamen Unterricht in der Unterstufe müssen die Entscheidungsträger sich einigen. Ebenso ist nicht geklärt, an wie vielen Tagen der Ganztagsbetrieb stattfinden wird.

Für die jetzigen Real- und Hauptschüler wird sich jedenfalls nichts ändern. Sie behalten ihre Schulform bis zum Abschluss. Ab 2013 starten dann die ersten fünften Klassen in der neuen Schulform. Diese Sekundarschüler werden in der fünften und sechsten Klasse gemeinsam unterrichtet. Es soll vier Klassen mit 25 Schülern geben. Ab Klasse sieben wird nach Neigungen differenziert. Eine eigene Oberstufe wird die Sekundarschule nicht bekommen, aber eine enge Kooperation mit dem benachbarten Michael-Ende-Gymnasium. So soll den Sekundarschülern der Übergang zur gymnasialen Oberstufe erleichtert werden. Die Sekundarschüler haben neun Jahre bis zum Abitur, bei den Gymnasiasten bleibt es bei acht Jahren. Bis zu den Herbstferien 2012 muss das Konzept vorliegen. Vorher ist eine Elternbefragung geplant. Frage des Tages

(WS03)
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