Tönisvorst Schwellen sollen Raser stoppen

Tönisvorst · Anwohner vom Blaumeisenweg in St. Tönis haben Bodenschwellen für ihr Wohngebiet beantragt. Infoblätter, eine Radarkontrolle und selbstgemalte Plakate haben bisher nicht zur Geschwindigkeitsreduzierung geführt.

 "Achtung Kinder! Langsam", prangt es auf diesem Plakat am Blaumeisenweg. Eltern des verkehrsberuhigten Gebiets in St. Tönis haben die bunten Mahntafeln gemalt – doch nicht alle Autofahrer halten sich ans Tempolimit.

"Achtung Kinder! Langsam", prangt es auf diesem Plakat am Blaumeisenweg. Eltern des verkehrsberuhigten Gebiets in St. Tönis haben die bunten Mahntafeln gemalt – doch nicht alle Autofahrer halten sich ans Tempolimit.

Foto: Wolfgang Kaiser

"Denk dran, Spielstraße" steht auf dem Schild am Eingang zum Wohngebiet Blaumeisenweg in St. Tönis. Und "Langsam fahren, Kinder" auf einem zweiten. "Mein Mann hat die Plakate zusammen mit unseren Kindern und den Nachbarkindern gemalt", sagt Svenja Hollesch. Tatsächlich fahre seitdem der ein oder andere etwas langsamer in das Neubaugebiet, aber nach wie vor gebe es reichlich viele Autofahrer, die viel zu schnell seien.

"Die Leute kommen von der Umgehungsstraße, wo 70 ist, und der Viersener Straße, wo 50 ist, und bremsen hier kaum ab", weiß Svenja Hollesch. Obwohl die Familie bewusst in einen verkehrsberuhigten Bereich gezogen sei, dürfen die beiden knapp zwei und vier Jahre alten Kinder nicht vor dem Haus spielen. "Besonders hier auf dem ersten Stück ist das zu gefährlich", sagt die Mutter. Das sei deshalb so tragisch, weil allein in den ersten vier Häusern acht Kinder wohnen.

Aber auch weiter ins Wohngebiet rein halten sich längst nicht alle Autofahrer an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit, wie Anwohner Udo Bednarz weiß. "Die brettern hier mit 50 und 60 Kilometer pro Stunde durch, teilweise sogar auf dem abgeflachten Bürgersteig", hat der Senior beobachtet. Besonders schlimm seien die Paketdienste, aber auch einige Anwohner selber seien ignorant. "Dabei ist das hier ein Neubaugebiet, in dem unheimlich viele Kinder leben", gibt Bednarz zu Bedenken.

Schon häufiger haben Bewohner des Blaumeisenwegs sich in der Vergangenheit wegen des Problems an Kreis und Stadt gewandt. Aber weder eine Geschwindigkeitskontrolle vom Kreis, noch die Aufklärungsbroschüre "Verkehrsberuhigter Bereich und seine Regeln" von der Stadt brachten eine Besserung. Deshalb habe einige Nachbarn jetzt gemeinsam einen Bürgerantrag gestellt. "Wir beantragen geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen, insbesondere den Einbau von Brems-Boden-Schwellen", heißt es darin.

Der Antrag soll am 20. September bei der nächsten Sitzung des Verkehrsausschusses beraten werden. Die Verwaltung weist in ihrer Vorlage darauf hin, dass die Bodenschwellen nur sinnvoll seien, wenn sie im gesamten Wohngebiet aufgebaut würden. Außerdem sei es wichtig, dass Rettungsdienste das Wohngebiet ohne massive Einschränkung befahren könnten. Die Kosten für den Einbau der Bodenschwellen müssten die Anlieger mittragen. FRAGE DES TAGES

(WS03)
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