Stadt Willich Schützenkönigin zog als Blume mit

Stadt Willich · Zugteilnehmer und Zehntausende von Schaulustigen ließen sich vom schlechten Wetter nicht die Laune verderben. Kinderprinzessin Leonie genoss den Zug auf dem Prinzenwagen. Torfmöps hatten bei Jacques Tilly gelernt.

 Der zehnjährigen Kinderprinzessin Leonie II. konnte das schlechte Wetter nichts anhaben. Auch mit warmer Jacke und Regenponcho lässt sich der Tulpensonntag zünftig feiern.

Der zehnjährigen Kinderprinzessin Leonie II. konnte das schlechte Wetter nichts anhaben. Auch mit warmer Jacke und Regenponcho lässt sich der Tulpensonntag zünftig feiern.

Foto: WOLFGANG KAISER

"Liebe Narren, gebt fein acht, wir haben euch etwas mitgebracht." Dies war das Motto des 49. Karnevalsumzuges der "Aache Blenge" in Anrath. Danke für den Tipp. Aber man hätte schon morgens darauf kommen können, als sich etwa zwei Stunden vor dem Startschuss, ein Pulk vieler junger Leute bei ihren Fußmärschen aus Willich und Wekeln schon gehörig Fahrt aufnahm.

 Auch eine schön anzusehende Pfaun-Fußgruppe zog durch Anrath mit.

Auch eine schön anzusehende Pfaun-Fußgruppe zog durch Anrath mit.

Foto: Kaiser Wolfgang

Ein Kompliment für die Zugteilnehmer als auch für die Zehntausenden von Schaulustigen, Denn die äußeren Bedingungen waren alles andere als optimal, zu diesig, zu dunkel, zu kalt. Zumindest gab es keinen starken Wind und keinen Dauerregen.

 "Anrath first": Diese Fußgruppe hat Trumps Wahlkampfschlagerauf ihre Weise ganz neu interpretiert. Das kam vor Ort bestens an.

"Anrath first": Diese Fußgruppe hat Trumps Wahlkampfschlagerauf ihre Weise ganz neu interpretiert. Das kam vor Ort bestens an.

Foto: Kaiser Wolfgang

Man hatte sich warm angezogen und zeigte sich spendabel - zumindest, was die Phonstärke aus einigen mobilen Discos und Apres-Ski-Hütten anging. Umsonst waren natürlich für die Jecken am Rand das Wurfmaterial - vor allem eine Wandertruppe gab jede Menge Pflanzen aus - und die vielen Karnevalshits. Einige waren anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, ein Beispiel: "Geh mal wieder Bier holen, du wirst nämlich schon wieder hässlich..."

Spaß bekamen die meisten, die mitzogen. Darunter war sogar die Schützenkönigin des Allgemeinen Schützenvereins (ASV) Willich, Tanja I. (Maaßen), Sie wollte unbedingt bei der Fußtruppe der Gesellschaft "Edelweiss" mitziehen. Dies machte sie auch und hatte sich als eine hübsche Pflanze zurecht gemacht.

Eine echte Karnevalsprinzessin und einen Prinzessinen-Wagen gab es für die Willlicher Stadt-Prinzessin der Kinder, Leonie Bommels. Die Zehnjährige kommt aus der Schiefbahner Gesellschaft der Torfmöps. Auf dem Wagen der Gesellschaft sah man eine große Pappmaschee-Figur von Leonie. Torfmöps hatte einen Workshop beim Düsseldorfer Künstler Jacques Tilly gemacht und sich was abgeschaut.

Große Abordnungen und viele Freundeskreise und Cliquen waren zu Fuß oder in den Motivwagen unterwegs, darunter Sauna- oder Wintersport-Treffs. Originell war die Clique "Daniel Thees und seine Freunde". Sie machten als Figuren aus dem "Mensch ärgere dich nicht"-Spiel mit. Bei den Elfer-Jecken machten auch einige Niederländerinnen mit. Sie traten als Blumenmädels auf und plakatierten: "Be de WM dort hant wer free, äver in Anroeth sind wir dorbee..."

Bissfest zeigten sich in mehreren Fußgrupppen einige Vampire. Der jecke Treff der "Frostbeulen" zog diesmal das Neptunland vor. Dort trafen sie dann auch im Laufe des Nachmittags die "Tiefschneetaucher". Die katholische Landjugend war unter die Maler gegangen. Und da beim Wagenbau zwischenzeitlich der Alkohol floss, wurden die Striche nicht mehr so genau. Hier funktionierte zumindest der ökumenische Gedanke. Denn auch der CVJM Vorst hatte an ihre Baustelle geschrieben: "Blau auf `m Bau..."

Pünktlich um 13.11 Uhr hatte sich der närrische Lindwurm mit Einsatzleiter Markus Herold und seiner neunjährigen Tochter Leonie in Bewegung gesetzt. Natürlich machten die "Aach Blenge" auch mit, diesmal im Fantasy-Doppeldecker mit Harry Potter-Figuren. Am Tag zuvor hatten noch Dagmar und Ralf Faßbender mit für eine schöne Kostümsitzung gesorgt; Ralf war gestern Dumbledore, seine Ehefrau Dagmar die Eule "Hedwig."

Ab und an kam der Lindwurm ins Stocken. Nachbarschaften kümmerten sich teilweise um den Proviant für die Aktiven, so gaben anderem an der Hausbroicher Straße die Familien Oberlack, Cardinale und Schnauber Würstchen oder Berliner Ballen aus. Bestnoten beim Zug verdienten sich noch die Allee-Vampire, Bine & Co. oder einige Superhelden.

(wsc)
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