Clörath-Vennheide In Clörath paradieren die Männer vor den Frauen

Neersen · Das Schützenfest in Clörath-Vennheide steht ganz im Zeichen von Königin Susanne Berger und ihren Ministerinnen.

 Bei der Parade zu Ehren der Schützenkönigin am Sonntagvormittag in Vennheide strahlten alle Teilnehmer.

Bei der Parade zu Ehren der Schützenkönigin am Sonntagvormittag in Vennheide strahlten alle Teilnehmer.

Foto: Norbert Prümen

Es ist mittlerweile fast schon Tradition, dass die Mitglieder der St.- Johannes-Schützengesellschaft Clörath-Vennheide von einem weiblichen Königshaus regiert werden. Nach Melanie Herold, geborene Breuer, und Simone Lier ist jetzt Susanne Berger an der Macht. Die 38-Jährige wird unterstützt von den Ministerinnen Nadine Draack und Simone Lier sowie von der Königsoffizierin Bianca Dix.

Wenn das kein Anlass war, die Königswürde anzustreben: Susanne Berger ist Gründungsmitglied der „Musketiere“, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Die Industriekauffrau zog am Sonntag eine erste Bilanz als Regentin: „Es ist auf jeden Fall schön.“ Am Fronleichnamsfeiertag stand das Jugend- und Schülerprinzen-Schießen bei eher mäßigem Wetter auf dem Programm. Schülerprinzessin wurde Mia Thees, Lara Schmitz und Emma Ricken werden sie als Ministerinnen unterstützen, Offizierin ist Ida Thees. Sie alle kommen von der Gruppe „Freche Mädchen“. Bei aller Frauenpower: Der neue Jugendprinz ist tatsächlich ein Prinz und keine Prinzessin – Philipp Köttelwesch wählte als Minister seinen Bruder Patrick und Sebastian Ingmanns aus, Offizier wurde Alexander Marx. Das Jugendprinzenhaus kommt vom Zug „Die lustigen Bengels“.

Am Freitag lautete das Motto wie seit Jahren „Clörath brennt“. Das Zelt war gut besucht, DJ Yeti legte auf und als zwischendurch der Strom ausfiel, sangen die Besucher die Hits einfach selber zu Ende. Eine lange Polonaise war ein unübersehbares Zeichen dafür, dass sich alle gut verstanden. Selbstverständlich wurde friedlich gefeiert.

Schön, wenn man nicht der Größte ist, aber viele Freunde hat: Bei der Morgenparade marschierten knapp 400 Schützen mit, zu den eigenen rund 150 Marschiererinnen und Marschierern kamen wie immer sehr viele Gäste aus Neersen, Anrath, vom Grenzweg an der Niers, aus Willich oder Krefeld-Inrath. Der Zug in Clörath-Vennheide ist damit zwar immer noch nicht der größte, aber durch die Vielzahl der Gruppen und Gattungen ist er besonders bunt. Moderiert wurde die Parade von keinem Geringeren als dem Bezirksbundesmeister Mike Kunze. Dieter Lambertz gab in seiner kurzen Ansprache wieder, wie die Parade auf ihn gewirkt habe: „In einer globalen Welt verändert sich angeblich alles – aber allein wegen der vielen jungen Leute bei der Parade werden die Werte ,Glaube, Sitte und Heimat’ auch weiterhin Bestand haben.“

Während sich draußen Jungs der Gruppe „Heitere Pänz“ mit gezielten Schüssen aus Wasserpistolen erfrischten, bedankte sich Präsident Markus Herold für eine alles andere als selbstverständliche Großzügigkeit: Die Familie Meier stellt jedes Jahr ihr Grundstück am Reiherweg 5 für den Schießstand und ein kleines Zelt zur Verfügung. Das große Zelt wird bereits am Montag abgebaut.

Am Montag um 17.30 Uhr steht der Königsvogelschuss auf dem Programm und bis Sonntagnachmittag hatte noch niemand seine Bereitschaft erklärt, nächster König beziehungsweise nächste Königin von Clörath-Vennheide werden zu wollen. Das sei aber üblich und in keiner Weise Besorgnis erregend, hörte man aus den Reihen des Vorstandes.

Folgende Ehrungen wurden ausgesprochen: Den Vereinsorden in Bronze bekamen Nadine Draack, Marlene Artz und Alexander Marx. Über das Silberne Verdienstkreuz freuten sich André Sieben, Christian Brons, Ulrich Maritzen und Michael Schmitz. Klaus-Dieter Altmeier bekam die Hohen Bruderschaftsorden verliehen.

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