Anrath Schottelstraße: „Für Willich“ ist nicht zufrieden mit Absperrbaken

Anrath · Die Wählergemeinschaft moniert, dass ihre Vorschläge zur Verkehrssicherung nicht umgesetzt wurden. Kritik an „Für Willich“ gibt es unterdessen von der SPD.

 An dieser Stelle kam im Frühjahr eine 14-jährige Inlineskaterin ums Leben.

An dieser Stelle kam im Frühjahr eine 14-jährige Inlineskaterin ums Leben.

Foto: Norbert Prümen

Allzu zufrieden ist die Wählergemeinschaft „Für Willich“ nicht mit den Verkehrssicherheitsmaßnahmen, die die Stadtverwaltung an der Schottelstraße kürzlich vorgenommen hat. Ratsherr Martin Dorgarthen: „Zwar begrüßen wir, dass sich überhaupt etwas getan hat, aber die Umsetzung der in aller Stille durchgeführten Maßnahme ist wenig bis gar nicht zielführend. Hier wurde offensichtlich in jüngster Zeit auf Initiative des Seniorenbeirates eine der beiden Absperrbaken entfernt, was auf den ersten Blick sinnvoll, auf den Zweiten aber absolut unsinnig ist.“ Die Rede ist von der Stelle, an der der Radweg vom Bürgersteig auf die Straße geführt wird. Im Frühjahr wurde dort eine 14-Jährige Inlineskaterin von einem Traktor überrollt und getötet.

„Für Willich“-Fraktionsvorsitzender Detlef Nicola ergänzt: „Die Maßnahme ist ein ,Schildbürgerstreich’, da die Breite der Öffnung mit einem Meter nicht den Richtlinien für eine problemlose Durchfahrt von Rollstuhl- oder Elektromobil-Fahrern entspricht. Diese Richtlinie schreibt zum Beispiel bei Veranstaltungen einen Freiraum von 1,20 Metern vor.“ Martin Dorgarthen weiter: „Wir hatten an diesem Unfallschwerpunkt umfangreiche Maßnahmen zum Schutz von Fußgängern, Radfahrern und anderen sogenannten schwachen Verkehrsteilnehmern gefordert. Die jetzt erfolgte Entfernung der einen Bake führt allerdings nur zu einer weiteren Gefahrenquelle, weil hierdurch zum Beispiel die Radfahrer aus Fahrtrichtung Willich dazu verleitet werden, einfach auf dem Gehweg weiterzufahren, und hierbei Fußgänger und Rollstuhlfahrer massiv gefährden.“

Die Wählergemeinschaft will deshalb in dieser Sache weiter auf eine Entschärfung der Verkehrssituation drängen und ihre Forderung nach geeigneten Maßnahmen bekräftigen. Kritik an der Wählergemeinschaft „Für Willich“ kommt unterdessen von Willichs SPD-Vorsitzendem Lukas Maaßen: „Die Wählergemeinschaft um Nicola instrumentalisiert seit Monaten den schrecklichen Unfalltod eines Mädchens. Aus gutem Grund haben sich alle anderen Parteien hier weitestgehend zurückgehalten. Dass Gefahren- und Unfallschwerpunkte sicherer gemacht werden müssen, ist unter den Parteien in Willich kein Streitthema.“

(msc)
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