Stadt Willich Rotes Kreuz baut in Neersen nun doch Einrichtung für betreutes Wohnen

Stadt Willich · Die Freude in der Verwaltung war spürbar: Der Aufsichtsrat des Landesverbandes Nordrhein des Roten Kreuzes habe am Mittwoch getagt und anschließend der Willicher Verwaltung mitgeteilt, dass das DRK jetzt doch bereit ist, in Neersen auch betreutes Wohnen anzubieten - das teilte Susanne Kamp, Geschäftsbereichsleiterin Jugend und Soziales der Stadt Willich, jetzt im Sozialausschuss mit. Damit ist eine bislang schwierige Situation in dem Projekt geklärt.

 Auf dem ehemaligen Gelände des Pfarrzentrums "Die Brücke" soll ein Seniorenheim entstehen. Zudem wird es eine Einrichtung für betreutes Wohnen geben.

Auf dem ehemaligen Gelände des Pfarrzentrums "Die Brücke" soll ein Seniorenheim entstehen. Zudem wird es eine Einrichtung für betreutes Wohnen geben.

Foto: Kaiser

Der Hintergrund: Der Willicher Rat hatte im September 2015 nach einer Ausschreibung des Projektes zugestimmt, dass das DRK Nordrhein die Pflege- und Senioreneinrichtung in Neersen bauen und betreiben solle. Damals hatte die Politik erwartet, dass in diesem Projekt auch eine Einrichtung für betreutes Wohnen integriert sein solle - gemäß den Ausschreibungsunterlagen. Das DRK Nordrhein war im Zuge des Ausschreibungsverfahrens als einziger interessierter Betreiber übriggeblieben.

Im Juni 2016 hatte der Wohlfahrtsverband aber mitgeteilt, dass es den Teil des "Betreuten Wohnens" nicht realisieren wolle - er habe diesen Bestandteil als "fakultativ" verstanden. Darüber war die Willicher Politik massiv verärgert gewesen. Zwischenzeitlich hatte daher im Raum gestanden, einen anderen Investor für das betreute Wohnen zu suchen.

Der aktuelle Stand: Das Gebäude mit sechs Wohneinheiten für betreutes Wohnen soll auf dem gleichen Gelände wie die stationäre Senioren-Einrichtung zwischen Verres-Straße und Rothweg (früheres Gelände für das Pfarrzentrum "die Brücke") gebaut werden - allerdings als eigene Einheit. Die Stadt werde auch Wert darauf legen, dass diese Wohneinheiten als "bezahlbarer Wohnraum" auch für Menschen mit geringer Rente finanzierbar sind, so Kamp.

Weitere gute Nachricht im Sozialausschuss: Das DRK Nordrhein hat auch zugestimmt, die vorgesehenen elf Kurzzeitpflege-Plätze als "solitäre Pflegeplätze" zu planen, nicht eingestreut in den Bereich, in dem Senioren als dauerhafte Bewohner der Einrichtung betreut werden. Fachlich bedeutet das, dass die Kurzzeitpflege als eigener Bereich organisiert wird und das Pflegepersonal mit der besonderen Situation von Menschen, die nur kurzzeitig in eine Pflege-Einrichtung kommen - etwa zur Entlastung pflegender Angehöriger - vertraut ist.

Kamp informierte auch zum weiteren Zeitplan: Am 10. Januar wird es eine Sitzung zur weiteren Besprechung geben, an der auch Vertreter des Landschaftsverbandes Rheinland teilnehmen sollen. Baubeginn für die Neersener Senioren- und Pflegeeinrichtung soll Mitte 2017 sein, Fertigstellung im Jahr 2018.

(djm)
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