Karneval Gemütlicher Kinderzug durch Neersen

Neersen · Der Rosenmontagszug der KG Schlossgeister ist eine schöne Alternative zum Trubel in den umliegenden Großstädten. Das Spektakel endet mit einer Karnevalsparty im Wahlefeldsaal.

Der SV Niersia Neersen machte beim Rosenmontagszug auf sein 100-jähriges Bestehen aufmerksam.

Der SV Niersia Neersen machte beim Rosenmontagszug auf sein 100-jähriges Bestehen aufmerksam.

Foto: Wolfgang Kaiser

Das war genau das Richtige für die Väter und Mütter, die ihren Kleinsten den Lärm und das Tohuwabohu bei den großen Umzügen in den Nachbarstädten nicht zumuten wollten. Wollig eingepackt, entweder im Kinderwagen oder auf Vaters Schultern, verfolgten die Jüngsten den kleinen Rosenmontagsumzug der Gesellschaft „Schlossgeister“ in Neersen. Rund ein Dutzend Gruppen machte sich mit ihren kleineren und größeren Bagagewagen auf den etwa 2,5 Kilometer langen Weg. Gerade zu Beginn, als der Zug vom Minoritenplatz auf die Hauptstraße einbog, empfingen bereits einige Hundert Schaulustige den närrischen Lindwurm.

Auch Vertreter anderer Gesellschaften wie „Torfmöps“ oder „Aach Blenge“ sammelten die Kamelle, die kleinen Müsli-Riegel, frische Äpfel oder die kleinen Blumensträuße oder Pflanzen ein. Mittendrin als gärtnerische Kolonne die agile Neersener Straßengemeinschaft „Am Tanneböschke“ mit ihrer Vorsitzenden Karin Muschek. Mit Kind und Kegel und seit nunmehr 41 Jahren mischen sie beim Rosenmontag in Neersen mit. Sogar die Eheleute Gitta und Karl-Heinz Steinbruch, die eigentlich in Schwerin wohnen, waren im zwölften Jahr mit von der Partie. Sie hatten Renate und Manfred König von der Straßengemeinschaft 2006 bei einer Kenia-Safari kennengelernt.

Und noch eine große Kolonne machte auf sich aufmerksam. „Die Idee hatten meine Mitarbeiter gehabt“, sagte Bernd Kuhlen, Leiter der Gemeinschaftsbetriebe Willich (GBW), der in einem Karton steckte und zunächst gar nicht zu erkennen war. Wie seine etwa 30 Kollegen und Kolleginnen auch, liefen sie als Umzugskartons durch die Gegend. Sie wollten sich damit aus Neersen verabschieden, denn der Bauhof zieht 2020 zum Siemensring. Aber doch nicht so ganz: „Ist der Umzug schon ganz nah, wir sind immer für euch da“, stand an ihrem Gefährt.

Mitarbeiter des städtischen Bauhofs hatten sich als Umzugskartons verkleidet. Denn der Betrieb zieht demnächst um.

Mitarbeiter des städtischen Bauhofs hatten sich als Umzugskartons verkleidet. Denn der Betrieb zieht demnächst um.

Foto: Wolfgang Kaiser

Großes hat der Fußballklub Niersia Neersen in diesem Jahr vor: Er feiert bald sein hundertjähriges Bestehen, unter anderem mit großen Turnieren im Juni und Juli. Über 50 als Kicker oder Fußbälle verkleidete Trainer, Betreuer und Jugendspieler, darunter Diego (11) von der D1 oder Joel (9) und Anton (10) von der C1, machten darauf aufmerksam.

Es war zwar etwas windig, aber auszuhalten. Den besten Platz hatten einige junge Pferdesportliebhaber, so Leonie, Mateo, Anna oder Julia, vom Schiefbahner Diepeshof. Kutscher Willi Mertens hatte sie in seinem Planwagen platziert, machte dabei auch Werbung in eigener Sache. Denn Kindergeburtstage feiern kann man im Diepeshof auch.

Die Neersener Niersbienen waren ebenso mittendrin wie die von Arno und Renate Litz angeführten „Kindsköpp“, die diesmal als Plüschmonster kostümiert waren. Obenauf in ihrem königlichen Gefährt war mit ihrer Begleitung die 15-jährige Kinderprinzessin Andrea I. (Meyer), für die es der 35. und wichtigste Auftritt war, in ihrem Element.

„Ich suche mein Biest“, meinte schmunzelnd kurz vor dem Start die „Schöne“, Michelle Riedler, die sonst in der Funkengarde der Schlossgeister tanzt. Die Tänzer und Tänzerinnen waren als Disney-Märchenfiguren unterwegs. Michelle fand dann noch ihr „Biest“ Dominik Höhne. Schiefbahner Piraten machten ebenfalls die Gaudi mit, unter anderem kamen diese Jecken aus den Familien Bäumges, Schmidt, Sterken und Werner. Alle Teilnehmer hatten danach nur noch ein Ziel: die abschließende Karnevalsparty im Wahlefeldsaal.

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