Tönisvorst Rocknacht: "Es wird jedes Jahr cooler"

Tönisvorst · Zwölf tolle Bands und gut gelaunte 1400 Besucher machten die 18. Tönisvorster Rocknacht zu einer unvergesslichen Veranstaltung. Dank guter Organisation verlief der Abend absolut reibungslos.

 Das Team der Evangelischen Jugendarbeit in St. Tönis hatte zwölf tolle Bands (hier: Lessons From Liars) ins Forum Corneliusfeld geholt. Mit 1400 Besuchern war die 18. Tönisvorster Rocknacht noch besser besucht als im Vorjahr.

Das Team der Evangelischen Jugendarbeit in St. Tönis hatte zwölf tolle Bands (hier: Lessons From Liars) ins Forum Corneliusfeld geholt. Mit 1400 Besuchern war die 18. Tönisvorster Rocknacht noch besser besucht als im Vorjahr.

Foto: W. KAISER

Kurz hinter der Abendkasse stehen drei Freunde. Ihr erwartungsvoller Blick gilt einigen Rocknachtgästen, die noch in der Schlange vor dem Eingang stehen. Als sie ihr Ticket haben, ist die Wiedersehensfreude groß: "Hey, wie geht's? Wir haben uns ja ewig nicht gesehen!" Szenen wie diese gab es am Samstag bei der 18. Tönisvorster Rocknacht zuhauf. Neben dem abwechslungsreichen Musikprogramm lockte vor allem der Name Rocknacht ins und ums Forum Corneliusfeld.

Unlängst ist der jährliche Musikreigen zum "Familientreffen" geworden. Passend zur Volljährigkeit bekamen Gäste der 18. Rocknacht, welche ihr Ticket im Vorverkauf ergattert hatten, ein Getränk ausgegeben. Anstoßen auf die Institution Rocknacht – es war auch ein Abend der Geschichten.

"Wir, Pegasus Cube, waren damals die erste Band auf der ersten Rocknacht", erinnert sich Schlagzeuger Thorsten. Mit psychodelischem, progressivem Rock eröffnete die Band die Premiere – 18 Jahre später "habe ich hier einige Gastspiele gehabt", sagt Thorsten, der am Samstag zahlreiche alte Bekannte wiedertraf. "Es ist ein richtiges Wie-zu-Hause-Gefühl für mich", sagt der 35-Jährige und wird nachdenklich: "Wenn ich mir vorstelle, dass viele der heutigen Rocknacht-Besucher damals noch gar nicht geboren waren, macht mir das klar, dass ich alt werde."

Doch Zeit für Wehmut ließ der stramm gepackte Musikplan eigentlich nicht zu. Mit Rock, Indie und Pop starteten "The Adepts" aus Krefeld auf der Außenbühne, während sich drinnen die Grefrather Rockband "Against Aging" präsentierte. Es folgten Rock-Folk aus Dortmund ("Rekk"), die "Lessons From Liars", Songschreiber Steven Hein und feinster Elektropop des Hannoveraner Sextetts "Drei Tage wach". Und wieder alte Geschichten: "Mittlerweile studieren alle in meinem Freundeskreis in ganz Deutschland verteilt, von Hamburg bis Darmstadt. Aber zur Rocknacht kommen alle, hier sieht man sich wieder", sagt eine 22-jährige St. Töniserin. Auch Ärger von einst ist da schnell vergessen: "Einmal wurde mir während der Rocknacht das Fahrrad geklaut. Da musste ich nach Hause laufen", erzählt sie.

Wirklich voll wurde es am Samstag erst ab 20 Uhr, als bereits vier Stunden Musik gespielt waren. Wie Kilian und Frederike (beide 18) aus Krefeld ging es vielen: "Wir wollen die Headliner sehen, das Mondo Mashup Sound System." Die einzelnen Bands begrüßten die Moderatoren Frederik Bovendeerd und Lars Kaninekens auf der Innenbühne. Draußen hatten sich derweil diverse Grüppchen gebildet, die von vergangenen Zeiten und neuen Musikprojekten erzählten. "Es wird jedes Jahr cooler hier", meint Jacob, einer der 50 ehrenamtlichen Rocknacht-Helfer.

In der Tat war das Publikum mit dem Gebotenen hochzufrieden. Davon zeugten langer Applaus, zufriedene Gesichter und begeisterte Gespräche. Wer sich ewig nicht gesehen hatte, verlebte den Samstagabend miteinander – auf Wiedersehen bis in 2014 bei der 19. Rocknacht.

(tone)
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