Robert-Schuman-Europaschule Einkaufshelfer stehen in Startlöchern

50 Oberstufenschüler der Robert-Schuman-Europaschule stehen als Einkaufshelfer für Senioren bereit. Schulleiter Burkhard Brörken startete einen Aufruf zur Hilfe. Koordiniert werden alle Angebote in Willich von der städtischen Seniorenstelle.

 Mitarbeiterin Bärbel Blomen und die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger halten Abstand zueinander. In der Seniorenstelle werden die Hilfsangebote gebündelt.

Mitarbeiterin Bärbel Blomen und die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger halten Abstand zueinander. In der Seniorenstelle werden die Hilfsangebote gebündelt.

Foto: Wolfgang Kaiser

Es füllt gerade einmal eine Zeitspanne von 1,09 Minuten, aber es zeigt eine ungeheure Wirkung. Die Rede ist vom Video, das Burkhard Brörken, Schulleiter der Robert-Schuman-Europaschule (RSE) Willich, auf die schuleigene Internetseite gestellt hat. In diesem Kurzvideo spricht er die Oberstufenschüler an und bittet um Mithilfe in Sachen Seniorenunterstützung innerhalb der Stadt Willich. Der Hintergrund ist die Einkaufshilfe für Senioren, die von der Altenhilfe Stadt Willich und der Seniorenstelle der Stadt ins Leben gerufen wurde.

Senioren können sich über eine Servicenummer melden und dort angeben, wenn sie aufgrund der allgemeinen Corona-Situation Hilfe bei Einkauf und Co benötigen. Senioren und andere Personen, die aufgrund einer Vorerkrankung zu den Risikogruppen gehören, haben durch das Angebot die Möglichkeit, dass andere Personen für sie einkaufen gehen, etwas dringend Benötigtes aus der Apotheke holen oder den Hund ausführen. Doch dafür muss es entsprechende Helfer geben, die bestehende Hilfsorganisationen unterstützen.

Über Michael Rieve, den Vorsitzenden der Altenhilfe, entstand der Kontakt zur RSE. Brörken hatte die Idee, einen Videoaufruf über die Schul-Internetseite zu starten und nachzufragen, welche Oberstufenschüler sich vorstellen könnten, als freiwillige Helfer in den Einsatz zu gehen. Kaum stand der Aufruf auf der Startseite der Homepage, meldeten sich 50 Oberstufenschüler, die allesamt helfen wollen. „Einen ganz herzlichen Dank an alle Schülerinnen und Schüler, die sich sofort nach Veröffentlichung in Office 365 gemeldet haben. Eine erste Liste mit Freiwilligen konnte bereits an Michael Rieve übergeben werden. Wir sind eine starke Gemeinschaft“, heißt es aktuell von Brörken auf der Homepage der RSE unter dem Aufrufvideo.

„Ich bin stolz auf die Welle der Hilfsbereitschaft. Gerade in diesen schwierigen Zeiten zeigt sich, dass wir eine starke Gemeinschaft sind“, lobt Reinhard Nadler, der Didaktische Leiter der RSE, die Bereitschaft der Gesamtschüler zu helfen. Auch von Volker Sternemann gibt es Lob. „Die Hilfsbereitschaft der Schüler ist einfach nur toll“, sagt der Leiter des Geschäftsbereiches Soziales der Stadt Willich. Bei der Seniorenstelle der Stadt laufen alle Fäden zusammen. Dort werden sowohl die Hilfsanfragen als auch die Hilfsangebote gesammelt. „Wir habe die Hotline am Samstag gestartet, und momentan geht es ruhig zu, was uns sehr freut. Anscheinend greifen bereits Nachbarschaftshilfen. Wir sind dank der Menschen, die sich für die Umsetzung von Hilfsangeboten gemeldet haben, derzeit gut aufgestellt, sollten vermehrt Anfragen aufkommen. Wir hoffen, dass das Bedürfnis zu helfen, nicht nachlässt“, sagt Sternemann.

In der Praxis wird es so aussehen, dass die Seniorenstelle koordiniert und Suchende und Helfer zusammenbringt. Das heißt, sie informieren die verschiedenen Hilfsorganisationen, die bei ihnen gelistet sind, angefangen von den Maltesern über die Altenhilfe bis hin zum Tierschutz. Diese übernehmen dann den Einsatz entsprechend der angeforderten Hilfen, ob einkaufen, die Runde mit dem Hund oder eine Abholung. Wenn sie weitere ehrenamtliche Helfer benötigen, können sie über die Seniorenstelle die Kontakte der freiwilligen Helfer bekommen – also auch die der Schüler. Diese würden dann von der Hilfsorganisation angesprochen und entsprechend in ihre Aufgaben eingewiesen. Wobei bei allem die Verhaltensleitfäden greifen, damit Helfende auch wissen, was sie zu ihrem eigenen Schutz und dem der anderen Menschen beachten müssen.

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