Sozialausschuss Kein Rettungsschirm für Willicher Vereine

Willich · Politik und Verwaltung sprachen sich im Sozialausschuss gegen einen Rettungsschirm über 100.000 Euro für Vereine aus, den die SPD beantragt hatte. Das hat vor allem zwei Gründe.

 Willicher Vereine können erst mal nicht mit zusätzlichem Geld der Stadt rechnen.

Willicher Vereine können erst mal nicht mit zusätzlichem Geld der Stadt rechnen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Der von der SPD beantragte Rettungsschirm über 100.000 Euro, von dem durch die Energiekrise besonders belastete Vereine aus Willich profitieren sollten, kommt nicht. Das haben die anderen Fraktionen gegen die Stimmen der SPD im Kulturausschuss entschieden. Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) hatte erklärt, dass insbesondere für Schützen- und Sportvereine mit eigenen Immobilien die teilweise bis zu fünffach höheren Energiekosten eine „existenzielle Gefahr“ darstellten. Doch Kämmerer Raimund Berg betonte, dass ein städtischer Fördertopf „kontraproduktiv“ sei. Vereine könnten rechtlich nur vom 3,5 Milliarden Euro schweren Hilfsprogramm des Landes NRW profitieren, wenn es die kommunalen Hilfen nicht gebe. Zudem würden Vereine auch von der Strom- und Gaspreisbremse profitieren.

Die Mitglieder des Ausschusses verständigten sich darauf, dass Vereine, die dennoch nicht über die Runden kommen, nachträglich Hilfen einzeln beantragen könnten. Der Vorsitzende Guido Görtz (CDU) hatte vorgeschlagen, lieber in Einzelfällen zu schauen, „wie die Hilfe des Landes wirkt, und punktuell pfeilscharf statt pauschal“ zu helfen. Für Franz-Josef Stapel (FDP) war die Ablehnung des Rettungsprogramms auch eine Prinzipienfrage, hatte die SPD doch zuletzt im Sozialausschuss der Tafel eine Hilfe über 3000 Euro mit Verweis auf die Landesförderung verwehrt. Röhrscheid kündigte an, die Tafel-Entscheidung in der Fraktion noch mal diskutieren zu wollen, gab aber zu bedenken, dass einige Vereine derart existenzgefährdet seien, dass sie womöglich nicht auf die Landesförderung warten könnten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort