Stadt Willich Rettungsaktionen in gewagter Höhe

Stadt Willich · Seit 2014 verfügt der Löschzug Schiefbahn der Freiwilligen Feuerwehr Willich über eine neue Drehleiter mit Korb. Zum Einsatz kommt das Fahrzeug hauptsächlich im Bereich Menschenrettung und Brandbekämpfung.

 Der Leiterwagen vor der Feuerwache Schiefbahn: Mit Ankunft, Abstützen und Ausfahren der Leiter werden etwa 180 Sekunden benötigt.

Der Leiterwagen vor der Feuerwache Schiefbahn: Mit Ankunft, Abstützen und Ausfahren der Leiter werden etwa 180 Sekunden benötigt.

Foto: WOLFGANG KAISER

Mit der Drehleiter der Feuerwehr Willich können Menschenrettung und Brandbekämpfung bis zu einer Höhe von 23 Metern, bei einer Ausladung von zwölf Metern, durchgeführt werden. Dies ermöglicht Rettungsmaßnahmen bis zum siebten Obergeschoss. Die Mitglieder der Feuerwehr sind mit der Drehleiter stets einsatzbereit für eine Höhenrettung zwischen Himmel und Erde.

Auf dem Land sei die Drehleiter mit Korb genauso hilfreich und wichtig, wie in der Stadt. "Das Einsatzfahrzeug fährt standartmäßig bei fast allem mit raus", erklärt Thomas Metzer, Leiter der Feuerwehr der Stadt Willich. Mit Ankunft, Abstützen und Ausfahren der 30 Meter langen Leiter werden etwa 180 Sekunden benötigt. Zum Bedienen des Hubrettungsfahrzeuges muss man eine sogenannte Maschinistenausbildung absolviert haben. "Das ist eine relativ aufwendige Ausbildung bei Drehleitern. Sie umfasst 40 Stunden und eine jährliche Fortbildung", erklärt Metzer. Der Maschinist ist auch gleichzeitig Fahrer des Wagens. Beim Löschzug Schiefbahn ist das Michael Klein.

Die Drehleiter, die unter anderem zur Menschenrettung und Brandbekämpfung dient, kann von unten sowie von oben gesteuert werden und trägt maximal drei Personen im Korb. Über das sogenannte Wendestrahlrohr verläuft entlang der Leiter der Wasserschlauch, so dass auch in 23 Metern Höhe ein Brand gelöscht werden könne. Zum Einsatz kommt der Drehleiterwagen, wenn der erste, bauliche Rettungsweg nicht nutzbar ist. Wenn also das Treppenhaus blockiert ist, kann der zweite Rettungsweg "über Rettungsgeräte der Feuerwehr erfolgen", erklärt Metzer. Bei einer Gebäudehöhe über sieben Geschossen muss baulich für einen weiteren Rettungsweg gesorgt sein, wie beispielsweise durch eine Treppe an der Außenseite. Die Vorgaben sind in der Bauordnung des Landes NRW festgelegt.

16 Tonnen wiege das Fahrzeug mit Ausrüstung und sei seit 2014 schon diverse Male im Einsatz gewesen. Der Drehleiterwagen enthält auch technische Besonderheiten. Bei Benutzung der Leiter werde mittels elektronischer Überwachung permanent das Gewicht bei ausgefahrener Leiterweite gemessen. Bei zu viel Gewicht im Korb stopp die Leiter automatisch den Vorgang.

Die technische Hilfe des Fahrzeugs kann neben der Personenrettung und Brandbekämpfung auch zur Belüftung eines Gebäude, zur Auskundschaftung oder zur Beleuchtung dienen.

Eine Menschenrettung mittels der Drehleiter kann bis zu einer Windstärke acht bis neun erfolgen. Seinen ersten Drehleiterwagen erhielt die Feuerwehr der Stadt Willich im Jahr 1969 mit dem Bau der sieben-stöckigen Gebäude auf der Goethestraße. Daraufhin wurde das Fahrzeug zu Sicherung des zweiten Rettungsweges angeschafft. Nach einer Laufzeit von 15 bis 20 Jahren muss das Gerät ersetzt werden. "Die Gelder werden jetzt schon in den Haushalt vorgemerkt für eine neue Drehleiter", erklärt Metzer. "Man muss das Hubrettungsgerät an die Anforderungen anpassen." Die Kosten betragen etwa 600.000 Euro.

(RP)
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