Tönisvorst Reicht die Polizeipräsenz ?

Tönisvorst · Die Tönisvorster SPD sorgt sich um die öffentliche Sicherheit in der Stadt. Die Polizei habe angekündigt, ihre Präsenz vor Ort nicht mehr aufrecht erhalten zu können. Das streitet die Polizei ab.

Die SPD hat beantragt, das Thema "Öffentliche Sicherheit" im Hauptausschuss zu beraten. Den Anlass sehen die Genossen in einer möglichen negativen Entwicklung. In den letzten Jahren seien in gemeinsamer Anstrengung von Stadt und Kreispolizeibehörde Verbesserungen erzielt worden, Problembereiche vor allem in St. Tönis seien entschärft worden, betont die SPD. So habe die Kreispolizeibehörde auch zuletzt bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik von einer zufriedenstellenden Situation in Tönisvorst gesprochen, schreibt die SPD in ihrer Begründung. Zugleich habe die Behörde angekündigt, "die bis dahin im Stadtgebiet vorgehaltene Polizeipräsenz in dem damaligen Ausmaß aufgrund der engen Personalsituation bei der Polizeibehörde nicht weiter aufrecht erhalten zu können".

Polizei spricht von Missverständnis

Dabei könne es sich laut Polizei-Pressesprecherin Antje Heymanns nur um ein Missverständnis handeln. Es habe keine Personalaufstockung oder -verschiebung für Tönisvorst gegeben. Und die städtebaulichen Präventionsmaßnahmen wie bessere Ausleuchtung und Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern seien eine einmalige Sache gewesen.

Natürlich werde die Polizei aber aktiv, wenn sie erfährt, dass Menschen sich unsicher fühlen. Heißt: Störung des Sicherheitsbefindens. Seit zwei Jahren geben es die Einsatztruppe Präsenz, die sich verstärkt an Orten zeige, wo Menschen geklagt haben, sich unsicher zu fühlen und Angst zu haben. Die Gruppe sei flexibel und der Lage angepasst einsetzbar, und zwar kreisweit", so Frau Heymanns.

Die SPD führt in ihrer Antragbegründung Vorfälle der jüngsten Zeit in Tönisvorst an: Einbruch in ein Kiosk an der Kornstraße; Jugendliche sollen eine Frau attackiert und verletzt haben; Jugendliche sollen vier junge Leute angegriffen und verletzt haben; die Sparkassenfiliale wurde überfallen; eine Frau wurde Opfer eines Handtaschenraubs, Schulkinder sollen von Jugendlichen bedroht und geschlagen worden sein.

"Angesichts der Häufung solcher Vorfälle in derart kurzer Zeit ist es verständlich, wenn in der Bürgerschaft erneut Verunsicherung vorhanden ist, der angemessen begegnet werden muss" meint dazu die SPD.

Auch Polizeisprecherin Antje Heymanns hat einige Zahlen parat: Im Zeitraum von 1. Dezember 2009 bis 19. Januar 2010 habe es in ganz St. Tönis 170 gemeldete Vorfälle — dazu zählt jedes Ereignis, bei dem die Polizei etwas schriftlich festgehalten hat — gegeben. Im gleichen Zeitraum von 2008 auf 2009 waren es 196 Vorfälle.

Konkret auf den "Tatort" Wilhelmplatz bezogen gab es von 1. Dezember 2009 bis 19. Januar 2010 sechs Ereignisse, im Vorjahr 16. Das Urteil der Lage in Tönisvorst aus polizeilicher Sicht: Normalität. Frage des Tages

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort