Stadt Willich Razzia im Swingerclub

Stadt Willich · Die Polizei hat gestern Abend einen Swingerclub in Willich Hoxhöfe durchsucht. Die Aktion steht im Zusammenhang mit Ermittlungen der Mönchengladbacher Polizei wegen eines versuchten Tötungsdeliktes im Januar dieses Jahres.

 Polizisten riegelten gestern den Zugang zum Swingerclub in der Nähe der A 44 ab.

Polizisten riegelten gestern den Zugang zum Swingerclub in der Nähe der A 44 ab.

Foto: Günter Jungmann

Polizisten einer Einsatzhundertschaft aus Recklinghausen und der Kriminalpolizei der Kreispolizeibehörde Viersen haben gestern Abend gegen 20 Uhr einen Swingerclub in Willich Hoxhöfe durchsucht. Zeitgliech gab es Razzien in Krefeld, Düsseldorf, Köln und Solingen. Clubräume und Gelände von Rockerclubangehörigen sowie Privatwohnungen waren dort das Ziel der Ermittler. Die Einsätze richteten sich gegen Angehörige der Rockerszene und standen im Zusammenhang mit einem versuchten Tötungsdelikt im Januar dieses Jahres in der Mönchengladbacher Altstadt. Insgesamt waren nach Polizeiangaben rund 100 Polizisten an den Durchsuchungsaktionen beteiligt.

 Polizisten einer Einsatzhundertschaft waren im Einsatz.

Polizisten einer Einsatzhundertschaft waren im Einsatz.

Foto: Jungmann, Güner

Sämtliche Razzien, die die Polizei gestern unter Federführung der Mordkommission "Kutte" der Mönchengladbacher Polizei vornahm, richteten sich gegen Mitglieder der Rocker-Gruppe Hells Angels. Wie Polizeisprecher Willy Theveßen sagte, werde auch der Inhaber des Swingeclubs in Willich in Verbindung mit den Hells Angels gebracht. Die Einsatzkräfte hätten nach weiteren Beweismitteln in Zusammenhang mit Ermittlungen nach dem Tötungsdelikt im Januar dieses Jahres in Mönchengladbach gesucht. Theveßen nannte unter anderem Waffen, andere gefährliche Gegenstände sowie Computer und Speichermedien.

Ende Januar dieses Jahres waren in der Mönchengladbacher Altstadt nach Polizeiangaben rund 100 Rocker der Gruppierungen Bandidos und Hells Angels und ihre Unterstützer aneinandergeraten. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen wurden vier Personen durch Schnitt- und Stichwunden schwer verletzt. Drei Personen erlitten lebensgefährliche Stichverletzungen. Weil die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach diese lebensgefährlichen Verletzungen als versuchte Tötungsdelikte betrachtet, richtete die Mönchengladbacher Polizei die Mordkommission "Kutte" ein. Die Ermittlungen seien schwierig, um die Tatabläufe zu rekonstruieren, sagte Theveßen. Weder Tatverdächtige noch Opfer würden mit der Polizei zusammenarbeiten.

Im Februar, März und April hatte es bereits schon Razzien in mehreren Städten im Rheinland und im Ruhrgebiet gegeben. Dabei stellten die Einsatzkräfte mögliche Beweismittel, unter anderem Hieb- und Stichwaffen, sicher. Die Untersuchung der dabei aufgefundenen Gegenstände dauere an, sagte Theveßen.

Die Polizei nehme die Vorfälle im von Januar in der Mönchengladbacher Altstadt sehr ernst und verfolge die dabei begangenen Straftaten konsequent. "Die Polizei Mönchengladbach duldet keine rechtsfreien Räume und zeigt Null Toleranz im Umgang mit Rockerkriminalität", sagte Theveßen. Dazu zählten unter anderem Straftaten im Rotlichtmilieu, Gewalttaten sowie Delikte im Zusammenhang mit Drogen und Schutzgeld.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort