Stadt Willich Randale beim CDA-Fußballturnier

Stadt Willich · Nach einer Schlägerei fand es ein vorzeitiges Ende. Der Veranstalter ist entsetzt.

 Hier ging auf den Rasen noch alles friedlich zu, später geriet das Turnier völlig aus den Fugen.

Hier ging auf den Rasen noch alles friedlich zu, später geriet das Turnier völlig aus den Fugen.

Foto: achim hüskes

Es begann beim Fußballturnier der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Willich alles total normal und friedlich. Jake und Elwood, gemeint sind Bernd Hahlen und Jochen Contzen von den Willicher "Blue Brothers", gaben das Turnier frei. Frauen, auch des "Arbeitskreises Fremde" und der Frauen-Union, grillten oder gaben Waffeln und Kaffee aus. Es konnte vor vielen Zuschauern losgehen. Etwa zwei Stunden später, die Vorrunde war noch gar nicht zu Ende gespielt, dann das abrupte Ende. Wegen Tumulte und körperlichen Auseinandersetzungen einiger weniger Spieler auf dem Rasenplatz musste das Turnier abgebrochen werden.

Es passiert beim Spiel der "Red Devils" gegen die "International Friends", ein Auswahlteam von Asylbewerbern aus der Neersener Niershalle und der Unterkünfte an der Kochstraße in Alt-Willich. Nach einem harten Foul, das der Schiedsrichter auch ahndete, gingen die ersten Faustschläge von einem Spieler der "Red Devils" aus. Auf der Spielfläche nebenan spielten parallel unter anderem die "Neersen Stars", ebenfalls Asylbewerber, größtenteils aus der Niershalle. Deren Torwart war bei der Schlägerei auf einmal mittendrin und sprang einem Red Devils-Spieler in den Rücken.

Schlimmeres konnte durch das Eingreifen vieler anderer Spieler und einiger Zuschauer verhindert werden. Dazu zählte vor allem der langjährige Betreuer in den Unterkünften der Kochstraße, Nabil Daadouai, der viel Zeit in die Vorbereitung dieses Turniers gesteckt hatte. Nach einigen Minuten brachen die Verantwortlichen das Turnier ab. Einige Mannschaften, so Michael Süßbeck vom Team der Stadtverwaltung, wollten unter diesen Umständen nicht weiterspielen.

"Das ist völlig indiskutabel, was gerade hier passiert ist", sagte Thomas Rips vom CDU-Team. Turnierleiter Dieter Pessera (DJK/VfL Willich) hatte ebenfalls für die Ausschreitungen überhaupt kein Verständnis: "Wir tun alles für die Menschen, die zu uns kommen, und einige wenige machen alles kaputt." Lukas Maaßen von der SPD-Auswahl meinte: "Sehr schade und traurig, dass der Nachmittag, der schön begann, so zu Ende geht." Bedient war ferner der CDA-Vorsitzende Michael Schmitz, sein Kommentar: "Wir machen mit diesem Turnier jetzt erst einmal eine Pause, mindestens von einem Jahr."

Es war das zweite Turnier von der CDA. Mit dabei waren unter anderem die Teams "Best of Syria", die Stadtverwaltung Willich und die "Aleppo Allstars". Die Schiedsrichter, darunter Hans Josef Hennen, hatten mit der Leitung der ersten 14 Spiele überhaupt keine Probleme gehabt. Dabei gewann zum Beispiel die CDU durch ein Tor von Florian Rick mit 1:0 gegen "Best of Syria" oder die "Red Devils" 4:0 gegen eine andere syrische Mannschaft. Kopfschüttelnd verfolgten die vielen Zuschauer das unrühmliche Ende; darunter waren vom "Arbeitskreis Fremde" (AKF) die zweite Vorsitzende, Gisela Michels, sowie Heidi Vogel, die beim AKF die Deutsch-Kurse koordiniert. Hinterher gab es aber doch noch ein Freundschaftsspiel zwischen CDU und SPD.

(wsc)
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