Tönisvorst Raketenrampe funktioniert

Tönisvorst · Backpulverraketen starten, Erdbilder malen, Kerzen ziehen und Flugobjekte bauen – im Jugendtreff Vorst herrscht Action. Das Kinderferienprogramm satnd jetzt ganz im Zeichen der wilden "Woche der Elemente".

 An einer Tichtennisplatte experimentieren die Kinder bei den Ferienspielen in Vorst mit Backpulverraketen. Die Mischung muss stimmen, und dann heben die Raketen ab.

An einer Tichtennisplatte experimentieren die Kinder bei den Ferienspielen in Vorst mit Backpulverraketen. Die Mischung muss stimmen, und dann heben die Raketen ab.

Foto: Kaiser

Um die Tischtennisplatte auf dem Außengelände des Vorster Jugendtreffs herum herrscht Stille. Voller Faszination starren ein Dutzend Kinderaugen auf die als Rakete geschmückte Filmdose, die auf der Platte steht. "Das klappt ja nicht", meint Joshua voller Enttäuschung. Doch kaum hat der Neunjährige das ausgesprochen, gibt es einen lauten Knall und die Dose schießt blitzschnell in die Höhe, beschreibt einen kleinen Halbkreis und fällt auf den Boden. Sekundenlanges Schweigen, dann fangen alle Kinder gleichzeitig an zu reden. Ausrufe wie "Das war die richtige Mischung", "Hast du das gesehen?" und "Das war klasse" machen die Runde.

Betreuerin Daria steht schmunzelnd daneben. "Ich habe euch ja gesagt, Backpulverraketen funktionieren", meint sie gelassen, als der Ansturm aufs Backpulver bei ihr einsetzt. Ein jeder will seine Filmdose, die er zuvor liebevoll als Rakete verschönert hat, mit der Mischung aus Backpulver und Essig füllen. "Deckel drauf, schütteln, auf die Platte stellen und zurücktreten", erinnert Daria. Wobei sich alle genau an die Anweisungen halten, denn niemand möchte eine Rakete aus Versehen ins Gesicht bekommen.

Mit Flugobjekten anderer Art beschäftigen sich im großen Gruppenraum des Jugendtreffs die neunjährigen Mädchen Lea, Leni und Luna sowie die zehnjährige Annkatrin. Mit Hilfe von Jugendtreffleiterin Jessica Goßen bauen sie Treppenhausballons aus Papptellern, Mülltüten, Plastikbechern und Geschenkband. "Und wie muss man das jetzt kleben?", möchte Luna wissen, die gerade das Innenteil ihres Papptellers herausgeschnitten hat. Lea, die schon mit dem Kleben der Mülltüte an den Pappteller beschäftigt ist, hebt ihn hoch und zeigt ihrer Nachbarin wie es geht.

Ganz individuelle Kerzen

Ein Aufschrei von Annkatrin. Im Eifer des Gefechts hat die Mülltüte einen kleinen Riss bekommen. Jessica Goßen rückt mit dem Klebeband an. "Das haben wir schnell behoben", versichert sie. Beim Bohren der Plastikbecher, die die Gondel unter dem Ballon darstellen werden, hilft sie ebenfalls weiter. Während die Ballons in die erste Testphase gehen, hat die Kerzengruppe um Betreuer Lif noch alle Hände voll zu tun. Sie sind damit beschäftigt, alte Kerzen zu zerkleinern. "Das muss noch feiner geraspelt werden, sonst dauert es nachher zu lange, bis die Masse schmilzt", erklärt Lif dem achtjährigen Kevin, der schon fröhlich den Ruf "Ich bin fertig" hat erschallen lassen. Also greift Kevin erneut zum Messer und raspelt weiter. Eine mühselige Arbeit, aber dafür gibt es nachher ganz individuelle Kerzen.

Individuell sind auch die Erdbilder aus Kleister und Naturmaterialien, die im Nebenraum zum Trocknen liegen. In der Küche herrscht ebenfalls reger Betrieb. Die Kochgruppe um Leiter Stephan Schmalenberg bereitet das Essen vor, dass in diesem Fall aus Nudelsalat und einem runden Salat besteht. "Da kommen nämlich nur runde Sachen rein", erklärt Barbara (zwölf Jahre), die mit Sarah (zehn Jahre) gerade Gurken in Scheiben schneidet.

(tref)
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