Stadt Willich Prielipp wechselt zum Kolpingwerk

Stadt Willich · Der Pastoralreferent der Gemeinschaft der Gemeinden Willich verabschiedet sich am 27. März. Der Hinsbecker hat seit 2009 auch an der Umstrukturierung zu einem Kirchengemeindeverband mitgewirkt.

 Dietmar Prielipp mit der Broschüre "Impulse". In ihr veröffentlichen Gemeindemitglieder ihre Gedanken zu verschiedenen Themen.

Dietmar Prielipp mit der Broschüre "Impulse". In ihr veröffentlichen Gemeindemitglieder ihre Gedanken zu verschiedenen Themen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Mit einem Satz wie "Jeder muss den Glauben weiterleben" oder damit, die Kirche als eine Art Postbote des christlichen Glaubens zu verstehen, kann Dietmar Prielipp nicht viel anfangen. Viel wichtiger ist für den katholischen Pastoralreferenten, der in der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) in Willich arbeitet: "Jeder hat auf seine Art seine Erfahrungen mit dem Glauben gemacht, und die sollte er in guten und in schlechten Zeiten mit den anderen teilen."

Die Begegnung und das Gespräch mit den Menschen ist dem 58-jährigen Theologen, der außerdem eine Ausbildung im Personal- und Organisationsmanagement hat, immer wichtig gewesen. Als nur ein Beispiel nennt er die vielen Gespräche, die er vor oder direkt nach Beerdigungen mit den nahen Angehörigen führte. Zu einer weiteren allerdings für viele Katholiken sicherlich nicht so erfreulichen Begegnung kommt es am Freitag, 27. März. Dann wird sich Dietmar Prielipp nach einem Abendgebet in der Pfarrkirche St. Katharina (18.30 Uhr) von der GdG im Pfarrheim verabschieden. Er ist ab dem 1. April mit ganzer Stelle der Geistliche Leiter des Kolpingwerkes im Bistum Aachen.

"Ich bin so eine Art Hebamme, die ja ebenfalls gern ihre Hilfe anbieten möchte", beschreibt der in Hinsbeck wohnende Prielipp schmunzelnd sein großes Betätigungsfeld. Er kann sich noch gut an das Frühjahr 2009 erinnern, als der in der Bistumsarbeit schon damals längst erfahrene Prielipp in Willich seine Arbeit begann. Einige hätten ihm abgeraten, diese Stelle anzutreten, und gesagt, Willich und insbesondere St. Katharina sei ein sehr schwieriges Pflaster. Zumal damals auch die Pfarrstelle vakant war. Prielipp ließ sich nicht beirren, ging an die Arbeit und sagt rückblickend: "Ich habe in allen Gemeinden der GdG Willich viele Menschen kennen und schätzen gelernt, darunter zahlreiche aufgeschlossene junge Familien, ältere traditionsbewusste Gemeindemitglieder und viele tolle und engagierte Leute."

Es gab gleich genug zu tun: Prielipp half unter anderem bei der Umstrukturierung hin zu einem Kirchengemeindeverband mit, entwickelte mit anderen gemeinsam den Gemeindebrief "Mittendrin" der vier Pfarren in Willich, lernte die kirchlichen und die anderen sozialen Gemeinschaften, unter anderem Pfarrcaritas, Frauengemeinschaft und Freiwilligenzentrum, immer besser kennen und verlängerte seine zunächst befristete Stelle. Was ihm immer wichtig war: Räume der Begegnung zu schaffen, drinnen wie draußen, dabei ein Netzwerk aufzubauen, in dem sich Menschen kennenlernen, sich mitteilen und miteinander Impulse geben. Prielipps Meinung war gefragt, zum Beispiel beim Aufbau des Friedhofs-Cafés in Alt-Willich, in den Eine-Welt-Läden, beim Projekt "Von mir zu dir" oder auch zuletzt beim Aufbau einer Willkommenskultur für die Flüchtlinge. Eine weitere für ihn wichtige Bestätigung seiner Arbeit bekam Prielipp, als er im Mai 2011 zum geistlichen Leiter der Willicher Kolpingfamilie wurde. Dieses Amt wird der Hinsbecker übrigens auch nach dem 1. April im Ehrenamt behalten.

Prielipp, der seit vielen Jahren aktives Nabu-Mitglied ist, sorgte zum Beispiel mit dafür, dass die Kolping-Mitgliederzahlen anstiegen, dass mehr als 200 Bäume gepflanzt wurden und draußen weitere Aktivitäten folgen werden. Impulse gab er aber auch nach innen: "Impulse" heißt seit Langem eine Broschüre, in der bis zu 50 Menschen aus der GdG Willich, darunter viele Kolping-Mitglieder, ihre Gedanken zu bestimmten Themen niederschreiben und veröffentlichen. Gerade sind in der vorösterlichen Zeit die neuen "Impulse" erschienen. "Gebt der Welt ein menschliches Gesicht - Gastfreundschaft in der Fremde", so sind sie umschrieben.

Was veranlasst Dietmar Prielipp, Willich und damit seine vielen Freunde und Weggefährten zu verlassen? "Es sind sehr persönliche Gründe, auf die ich nicht eingehen möchte", erklärte er vage. Allerdings habe dies auch sein Gutes: "Denn jeder Abschied ist gleichzeitig auch ein Neuanfang."

(wsc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort