Stadt Willich Polizisten-Pkw sabotiert

Stadt Willich · An den Privatwagen von Polizeibeamten aus der Region wurden in den vergangenen Wochen systematisch die Radmuttern gelöst. Auf der Suche nach den Tätern der Sabotage-Serie tappt die Polizei noch im Dunkeln.

Polizisten leben gefährlich, das gehört zu diesem Beruf dazu. In Kempen und Willich sind die Polizeibeamten zurzeit aber auch nach Dienstschluss nicht sicher. Die Polizeibeamten beunruhigt eine rätselhafte Sabotage-Serie an ihren Privatwagen. Unbekannte haben in Kempen und Willich in den vergangenen Wochen die Radmuttern von Wagen gelöst. "Wir gehen davon aus, dass die Fahrzeuge der Kollegen gezielt ausgesucht wurden", sagte gestern Polizeisprecher Bernd Klein.

Serie begann in Kempen

Die Serie begann in der Nacht vom 29. auf den 30. April in Kempen. Nach Dienstende wunderten sich gleich drei Polizeibeamte auf ihrem Heimweg über die ungewöhnlich lauten Geräusche der Vorderräder. Als sie die Wagen prüften, stellten die Polizisten fest, dass die Radmuttern gelockert worden waren. Die Privatautos waren auf dem öffentlichen Parkplatz hinter der Polizeiwache Kempen Am Bahnhof abgestellt. Bemerkenswert: Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass bei keinem der anderen dort geparkten Autos die Radmuttern gelockert waren.

Zunächst wollte die Polizei mit dem Fall nicht an die Öffentlichkeit gehen – doch mittlerweile ist aus dem einmaligen Sabotageakt eine gefährliche Serie geworden. In Willich (Besucherparkplatz Grabenstraße) traf es in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai einen weiteren Polizeibeamten. Auf der zur Wache abgewandten Seite waren die Radmuttern am Vorder- und Hinterreifen abgeschraubt worden. Ähnliche Fälle meldeten Polizeibeamte aus Wuppertal und Frechen (Rhein-Erft-Kreis). "Das sind gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr", sagte Polizeisprecher Klein.

Die Polizei bittet nun bei der Suche nach den Tätern um Mithilfe aus der Bevölkerung. Denn bislang tappen die Ermittler im Dunkeln, was die Identität und das Motiv der Täter betrifft. "Es sind noch keine Hinweise zu den Vorfällen eingegangen", sagt Pressesprecherin Antje Heymanns. Auch habe sich bislang kein Sabotage-Opfer gemeldet, das keine Beziehung zur Polizei hat. So geht man davon aus, dass es sich um gezielte Anschläge gegen Polizeibeamte handelt.

Sabotage, die bislang glücklicherweise nicht zu einem Unfall führte – aus zwei Gründen. Zum einen, weil sich Reifen mit gelockerten Radmuttern durch ein lautes Geräusch deutlich bemerkbar machen, auch das Fahrgefühl ist verändert. Zum anderen wurden die Poli zisten mittlerweile auf die Sabotage-Serie aufmerksam gemacht und prüfen folglich regelmäßig die Radmuttern ihrer Autos. Die Polizei rät auch Privatleuten, die auf diesen Parkplätzen ihre Wagen stehen lassen, zu einer solchen Kontrolle.

(RP)
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