Stadt Willich Polizei: Wache nicht gefährdet

Stadt Willich · Der Willicher CDU-Ratsherr Dieter Lambertz wirft dem Land vor, den Personalmangel bei der Polizei nur zu verwalten. Die Kreispolizeibehörde Viersen erklärt, sie arbeite ständig daran, ihr Personal effektiv einzusetzen.

Die Polizei im Kreis Viersen widerspricht der Ansicht des CDU-Ratsherrn Dieter Lambertz aus Anrath, dass der Bestand der Polizeiwache Willich stark gefährdet sei. Es gebe derzeit keinerlei Überlegungen, den Nachtdienst in der Wache aufzugeben, sagt Polizeisprecher Bernd Klein. In der Polizeiführung im Kreis Viersen werde auch nicht daran gedacht, in Tönisvorst eine neue Polizeiwache zu schaffen, die Kempen und Tönisvorst abdecken könnte. Das hat Lambertz in einem Papier zur Inneren Sicherheit angedeutet, das er an die Vorsitzenden der vier im Rat der Stadt Willich vertretenen Fraktionen geschickt hat.

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung bei der Polizei hatte in Willich eine Diskussion um die Zukunft der Wache Willich eingesetzt. Landrat Peter Ottmann hatte daraufhin dem Willicher Bürgermeister Josef Heyes ein Gespräch über das Thema angeboten. Heyes und alle Ratsfraktionen hatten daraufhin angedeutet, das Gesprächsangebot annehmen zu wollen.

Lambertz befürchtet, dass durch Pensionierungen in den nächsten Jahren bei der Polizei im Kreis Viersen großes Erfahrungswissen verloren gehen könnte, weil nicht absehbar sei, wie viele junge Beamte nachrückten. Polizeisprecher Bernd Klein sagt, der Polizeiführung im Kreis sei das Problem bewusst. Sie arbeite ständig daran, ihr personal so effektiv wie möglich einzusetzen. Es gebe eine Arbeitsgruppe, die sich um das Thema Demographie kümmere. Regelmäßig würden junge Kollegen, die jünger als 30 Jahre seien, zur Kriminalpolizei geschickt, um sie als künftige Kriminalermittler aufzubauen.

Lambertz wirft dem Land vor, dass es bei der Polizei seit Jahren zu wenig Personal eingestellt habe. Die Gewerkschaften hätten darauf hingewiesen. Jetzt komme hinzu, dass Behörden wie der Polizei in Viersen wegen guter Ermittlungserfolge Beamte abgezogen würden. Der Mangel würde nur verwaltet.

Polizeisprecher Klein sagt, die Polizei im Kreis Viersen sehe sehr genau das Sicherheitsbedürfnis der Bürger im Kreis. Zugleich müsse landesweit beachtet werden, dass für Taschendiebe auf der Kölner Domplatte mehr zu holen sei als auf der Schiefbahner Hochstraße. Daher müsse die Polizei in Brennpunkten mehr Personal einsetzen.

Wenn im Kreis der Eindruck entstehe, die Kriminalität sei hoch, so hänge das auch mit der Strategie der Polizei im Kreis zusammen. Sie gehe beispielsweise mit jedem Einbruch in die Öffentlichkeit, weil sie auf die Mithilfe der Bürger angewiesen sei und die Menschen dafür sensibilisieren wolle, dass sie selbst durch Sicherungsmaßnahmen ihre Wohnung schützen könnten und es so möglichen Tätern schwerer machten, sagt Klein. Frage des Tages

(RP/ac)
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