Jugendhilfeausschuss in Willich Politik tendiert zum Neubau der Kita Bullerbü

Stadt Willich · Wie in vielen Kommunen herrscht auch in Willich ein großer Bedarf in Sachen Ausbau und Modernisierung des Kindergartenplatz-Angebotes. Die Tendenz beim Thema "KiTa Bullerbü" ist jetzt erkennbar.

 Alina (6), Emma (3) und Pia (5) sind im Bewegungskindergarten voll in ihrem Element.

Alina (6), Emma (3) und Pia (5) sind im Bewegungskindergarten voll in ihrem Element.

Foto: Stephan Köhlen

Die Politiker im Jugendhilfeausschuss wollten sich noch nicht endgültig festlegen, aber eine Tendenz in der Diskussion war klar erkennbar: Um die Raumproblematik in der Kindertageseinrichtung Bullerbü an der Hülsdonkstraße in Willich zu lösen, wird es wohl einen Neubau an anderer Stelle geben.

In der Ausschusssitzung verabschiedeten die Politiker zwar lediglich einen mehrteiligen Prüfauftrag an die Verwaltung - die Inhalte sind allerdings ziemlich eindeutig: Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob ein Neubau der KiTa möglich ist. Sie soll gleichzeitig ein passendes Grundstück suchen. Dabei soll sie auch berücksichtigen, ob es eventuell noch möglich ist, ein schon einmal in Erwägung gezogene Grundstück in dem Neubaugebiet Wekeln X - für das derzeit das Bebauungsplan-Verfahren läuft - doch zu nutzen.

Der Hintergrund: In den ersten Entwürfen für das Baugebiet waren zwei gegenüberliegende Grundstücke für je eine KiTa reserviert worden - im Verfahren wurde das auf einen Kindergarten-Neubau reduziert und Politik und Verwaltung haben entschieden, dass die KiTa Traumland dorthin umziehen soll. Andererseits gibt es in Bullerbü eine besondere Situation: Es wird einerseits das Programm Kita-Plus umgesetzt - auf Wunsch der Stadt Willich. Außerdem ist die KiTa ein "Bewegungskindergarten" und setzt ein "Offenes Konzept" um. Für diese Anforderungen reichen die derzeitigen Räume nicht aus. Nach dem zwischenzeitlichen Aus für einen Neubau hatte die Verwaltung ein Konzept für einen Anbau (50 m²) entwickelt. Der würde aber 400.000 Euro kosten und andererseits das Gartengelände verkleinern. Daher wehren sich die Bullerbü-Eltern gegen diese Pläne und sind bei den Fraktionen mit mehreren Briefen und Gesprächen vorstellig geworden.

In der Sitzung wurde deutlich, dass dieser Einsatz Wirkung gezeigt hat und die Politiker den Argumenten der Eltern folgen können. Während die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage noch klar einen Anbau auf Grundlage der Planungen und Kosten favorisiert hatte, trug Dieter Lambertz (CDU) eben den mehrteiligen Prüfauftrag vor, den Sarah Bünstorf (SPD) noch ergänzte.

Letztlich wurden neben den oben genannten Prüfaufträgen noch weitere Aspekte konkretisiert: Wenn das Grundstück in Wekeln X nicht mehr umsetzbar ist, sollen andere Grundstücke gesucht werden - etwa zwischen Willich und Schiefbahn, um den Eltern aus beiden Stadtteilen einen kurzen Anfahrtsweg zu ermöglichen. Dazu sollen eine Finanzierung über eine Public-Private-Partnership und die Realisierung des Baus in ökologischer Bauform (cradle to cradle) geprüft werden. Sowohl CDU als auch SPD hatten zudem schon konkrete Ideen zur künftigen Nutzung des derzeitigen Bullerbü-Gebäudes: Es soll für einen sozialen Zweck wie etwa öffentlich geförderten Wohnungsbau genutzt werden. Mitglieder der Elternvertretung hatten die Diskussion im Jugendhilfe-Ausschuss verfolgt. "Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung. Wir mussten ja mit allem rechnen - auch eventuell mit einem Anbau, den wir nicht präferierten", so Noëlle von Eckartsberg als Elternvertreterin. Die Verwaltung kalkuliert derzeit mit Kosten von ca. 2,8 Millionen Euro für einen Neubau.

(djm)
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