Zuständiger Ausschuss tagte Politik lehnt Jugendrat für Willich ab

Willich · Jugendliche sollen in Willich noch stärker als bisher ein Wörtchen in der Politik mitreden können. Die FDP beantragte deshalb die Einrichtung eines Jugendrates.

 Politische Teilhabe von Jugendlichen gibt es beispielsweise in Monheim, wo es ein Jugendparlament gibt (Archivfoto).

Politische Teilhabe von Jugendlichen gibt es beispielsweise in Monheim, wo es ein Jugendparlament gibt (Archivfoto).

Foto: Tim Kögler

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses sprachen sich dagegen für den Verwaltungsvorschlag aus: Demnach soll die Verwaltung weiter prüfen, wie die Beteiligung der jungen Menschen erfolgen soll beziehungsweise kann.

Der Beschlussvorschlag wurde ergänzt: Einmal im Jahr wird die Verwaltung einen Bericht vorlegen, aus dem hervorgeht, in welcher Form die Beteiligung der Jugendlichen in den vergangenen zwölf Monaten stattgefunden hat und wie sie in den kommenden Monaten aussehen wird.

Antragsteller Karl-Heinz Koch war mit dem Beschlussvorschlag unzufrieden: „Ich bin enttäuscht, dass Jugendlichen nicht zugetraut wird, sich kommunal zu beteiligen“, sagte er. Dieter Lambertz vom Kinderschutzbund erklärte, wie Jugendliche seiner Meinung nach ticken: Sie seien mehr an Einzelprojekten interessiert mit sichtbaren Erfolgen. „Die Politik“, sagte Lambertz, „ist aber kein 100-Meter-Lauf, sondern ein Marathon“. Er regte an, kommunale Praktika anzubieten. Gremien wie ein Jugendrat litten darunter, dass die jungen Menschen irgendwann keine Lust mehr hätten oder ein Studium aufnehmen würden.

Die CDU teilte diese Auffassung, ebenso wie die Grünen: „Wir sind für den Verwaltungsvorschlag“, sagte Merlin Praetor. Er sprach sich gegen eine Beteiligung in Form regelmäßiger Gremiensitzungen aus, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass in der Vergangenheit solche Versuche letztlich ohne den gewünschten Erfolg geblieben seien. „Auch wir sind für den Verwaltungsvorschlag“, erklärte Dietmar Winkels (SPD). Er erkenne ebenso, dass es „immer schwierig ist, Jugendliche für die Politik zu begeistern“.

Jugenddezernentin Brigitte Schwerdtfeger betonte, dass Jugendliche gute Vorschläge machen würden, wenn sie zu bestimmten Projekten wie der Skate-Anlage gefragt würden.

(barni)
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