Stadt Willich Pferd bei Transfusion infiziert

Stadt Willich · Das wegen der meldepflichtigen Infektiösen Blutarmut eingeschläferte Pferd auf einem Reiterhof in Anrath wurde bei einer Bluttransfusion infiziert. Das haben Bluttests gestern ergeben. Der Sperrbezirk bleibt weiterhin bestehen.

Gefährliche Tierseuchen der Region
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Foto: AFP, AFP

Seit gestern Nachmittag steht fest: Eine am Donnerstag mit der Infektiösen Blutarmut infiziert gemeldete Stute in einem Reiterhof in Anrath hat bei einer Behandlung Blutplasma von einem infizierten Pferd bekommen. Das teilte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) gestern mit.

Ergebnisse einer so genannten Rückstellprobe des Spenderpferdes — sie war in Rheinland-Pfalz untersucht worden — hätten gestern den Ursprung der Infektion bestätigt, sagte Peter Schütz, Pressesprecher des LANUV. Insgesamt hätten nach Erkenntnissen des LANUV 20 weitere Tiere in Nordrhein-Westfalen Transfusionen erhalten, die von dem Spendertier stammten. Vier dieser Tiere seien erkrankt.

Diese vier sowie das Pferd aus Anrath und das Spendertier seien mittlerweile eingeschläfert worden, sagte der Sprecher weiter.

Krankes Fohlen führte auf die Spur

Auf die Spur der Infektion kamen die Behörden, als am 6. August bei einem drei Monate alten Fohlen in Nordrhein-Westfalen die nur bei Einhufern vorkommende Infektiöse Blutarmut festgestellt wurde. Weil das Fohlen im Alter von zwei Tagen an Fohlenlähme litt, hatte es bei einer Behandlung Plasma von einem Spenderpferd erhalten. Im Blut dieses Tieres haben Labore zwischenzeitlich Antikörper gegen das Virus nachgewiesen.

Daraufhin setzten Recherchen ein, um die Tiere ausfindig zu machen, die seit 2009 ebenfalls Plasma oder andere Blutbestandteile dieses Tieres bekommen hatten. Wie sich herausstellte waren es 20 Tiere. Vier Tiere waren infiziert, darunter auch die Stute aus Anrath.

Auch wenn jetzt erst die Infektionsquelle des Anrather Pferdes gefunden sei, der Kreis Viersen habe unverzüglich nach Bekanntwerden der Infektion handeln müssen, sagte gestern Kreispressesprecher Axel Küppers. Der Kreis hatte im Umkreis von einem Kilometer um den betroffenen Hof einen Sperrbezirk eingerichtet, in dem Halter von Einhufern wie Pferde, Esel oder Maultiere ihre Tiere nicht im Freien lassen dürfen.

Halter dieser Tiere mussten sich bei der Veterinärbehörde melden und die Tiere testen lassen. Der Sperrbezirk müsse von Gesetzes wegen mindestens drei Monate aufrecht erhalten werden, sagte Küppers weiter. Alle Einhufer im Sperrbezirk müssten zweimal im Abstand von drei Monaten negativ auf den Erreger der Infektion getestet werden, bevor der Sperrbezirk aufgehoben werden dürfe.

(RP/rl)
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