Stadt Willich Pfeile fliegen jetzt draußen

Stadt Willich · In Eigenleistung hat der TV Schiefbahn auf dem Vereinsgelände an der Siedlerallee eine Bogensportanlage mit zehn Außenbahnen errichtet. Die Anlage für die 58 Mitglieder der noch jungen Abteilung wurde jetzt eröffnet.

 Monika Weyers (li.), Initiatorin und maßgebende Person beim Bau der Anlage, und Mitglieder ihrer Abteilung präsentieren sich samt Sportgerät auf der neuen Anlage.

Monika Weyers (li.), Initiatorin und maßgebende Person beim Bau der Anlage, und Mitglieder ihrer Abteilung präsentieren sich samt Sportgerät auf der neuen Anlage.

Foto: Achim Hüskes

"Die zwei positiv Verrückten sind auch hier", sagte der Vorsitzende des TV Schiefbahn, Ralf Weitz. Er meinte Bernard Henter und Wolfgang Reiche, die 2007 die Idee hatten, den Bogenschützen in Schiefbahn die Ausübung ihres Sports zu ermöglichen. Erst flogen die Pfeile in der Halle, jetzt suchen sie auch draußen auf Distanzen zwischen zehn und 70 Metern ihren Weg zum Ziel.

Gerade sind mit viel Engagement und Eigeninitiative die zehn Außenbahnen und das Gerätehaus fertig geworden. Zur Eröffnung auf die multifunktionale Sportanlage an der Siedlerallee kamen unter anderem Bundestagsabgeordneter Uwe Schummer, Vertreter von Rat und Verwaltung und anderen Vereinen.

Heyes traf ins Gold

Und natürlich Willichs Bürgermeister Josef Heyes, der sich nach den Grußworten einen Bogen schnappte, sich wunderte, dass "da ja überhaupt keine Kimme und kein Korn dran ist" und aus zehn Metern abzog. Der erste Pfeil landete genau in der Mitte — also im Gold, wie die Bogenschützen sagen.

Stolz auf den Tag der Eröffnung konnte vor allem Monika Weyers sein. Die Bankkauffrau ist die Leiterin der noch jungen Bogensport-Abteilung und hatte mit einem "harten Kern" von etwa 15 Helfern die Anlage funktionsfähig gemacht. Etwa 750 Stunden wurden aufgewandt. Neben Böschungs- und Rodungsarbeiten wurde unter anderem ein 115 Meter langer Gitterzaun gesetzt oder die Bodenplatte für das Gerätehaus gegossen. "Noch fehlt der Stromanschluss, aber wir arbeiten daran", sagte der TV-Chef, der ebenso stolz auf die aktive Abteilung war.

Die Bogenschützen selbst hatten sich gelbe T-Shirts übergezogen, erklärten den Gästen bei ihren Versuchen, wie man mit dem Sportgerät umgeht. Darunter auch das "Küken" der TV-Abteilung, die neunjährige Amelie Rath, die sich nach erstem Zögern ("Fechten fand ich auch noch gut") für den Bogensport entschieden hatte. Der älteste Schütze ist Manfred Schneider, 68 Jahre alt aus Viersen: "Es macht Spaß hier in Schiefbahn, eine tolle Atmosphäre." Mittlerweile hat die Abteilung 58 Mitglieder, davon 25 Jugendliche. Der elfjährige Vincent Schneider hat schon einige Pokale und vordere Platzierungen geholt. "Schon vor vier Jahren hat mir mein Opa das Schießen beigebracht und für mich die ersten Holzbögen geschnitzt", erzählt er.

Zur Eröffnung kam auch der Geschäftsführer des Bogensportverbandes NRW, Ulrich Treken. Er freut sich schon darauf, wenn die Abteilung wahrscheinlich im nächsten Jahr ihr erstes großes Championats-Turnier ausrichtet.

(RP/rl)
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