Stadt Willich Pfarrer Striss zieht es an den Brocken

Stadt Willich · Der Harz ruft. Pfarrer Michael Striss verlässt zum 1. Juli die Evangelische Kirchengemeinde Anrath-Vorst. Der gebürtige Berliner wird in Bad Harzburg Vorsteher einer Diakonissen-Einrichtung. Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.

 Nach zehn Jahren verlässt Pfarrer Michael Striss den Wirkungskreis der Evangelischen Kirchengemeinde Anrath-Vorst. Den 50-Jährigen erreichte eine Anfrage aus dem Harz. Die Entscheidung fiel für Niedersachen.

Nach zehn Jahren verlässt Pfarrer Michael Striss den Wirkungskreis der Evangelischen Kirchengemeinde Anrath-Vorst. Den 50-Jährigen erreichte eine Anfrage aus dem Harz. Die Entscheidung fiel für Niedersachen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Nach zehn Jahren Arbeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Anrath-Vorst verabschiedet sich Pfarrer Michael Striss von seinem Wirkungskreis. Vom flachen Niederrhein geht es in den Harz nach Bad Harzburg, mit Blick auf den Broken, wie es der 50-Jährige beschreibt. Er übernimmt dort zum 1. Juli den Posten als Vorsteher eines Diakonissen Mutterhauses.

Damit erwartet Michael Striss eine Fülle von neuen Aufgaben, auf die er sich bereits freut. Denn es war schon seit längerem sein Wunsch noch einmal neu durchzustarten und neue Aufgaben anzugehen. "Ich bin jetzt 50 Jahre. Irgendwann ist man zu alt, um noch einmal etwas Neues anzugehen", sagt er. Er empfindet die Entscheidung Bad Harzburg dabei als Fügung, denn eine Bewerbung musste er nicht schreiben. Vielmehr kam eine Anfrage aus dem Harz, ob er sich vorstellen könnte, die Aufgaben des in den Ruhestand getretenen Vorstehers zu übernehmen.

Die vielen Netzwerkkontakte, die der gebürtige Berliner seit Jahren pflegt, waren dabei der Auslöser, dass man auf ihn aufmerksam wurde. Striss überlegte zusammen mit seiner Frau, ob es der Harz werden würde. Gemeinsam fiel dann die Entscheidung für Niedersachen.

Wenngleich ihm aufgrund der im Lauf der Jahre gewachsenen Strukturen der Abschied von Anrath nicht leicht fällt. "Ich war zehn Jahre hier. Anrath wird immer eine Dekade in meinem Leben sein. Ich bin dankbar für die vielen Begegnungen, die ich hier hatte", betont Striss. Die Gottesdienste, die Besuchsdienstarbeit, das Arbeiten in den Hauskreisen, von denen viele entstanden sind — Striss erinnert sich gerne zurück.

Noch geht in Anrath alles seinen gewohnten Gang, aber Anfang Juni wird das Kofferpacken beginnen. In Bad Harzburg bereitet man sich ebenfalls schon auf den neuen Vorsteher vor. Das Haus seines Vorgängers wird für Michael Striss und seine Frau renoviert. Der Anrather Pfarrer war selber schon mehrmals in Bad Harzburg, das rund 400 Kilometer von Anrath entfernt ist.

Seine neuen Aufgaben sieht Striss als eine Herausforderung an, der er sich gerne stellt. Das Aufgabenfeld umfasst in den Grundtätigkeiten die Verkündigung und die Seelsorge. Bereiche, die Michael Striss am Herzen liegen. Nur ob der 50-Jährige im Harz soviel mit dem Fahrrad fahren wird, wie er es gerne am flachen Niederrhein gemacht hat, das weiß er noch nicht. "Ich denke, es wird eher das Wandern und Walken sein. Immerhin beginnt der Nationalpark Harz direkt hinter meiner zukünftigen Wirkungsstätte", sagt Michael Striss.

Dass es keinen nahtlosen Übergang in Sachen Nachfolge innerhalb der evangelischen Kirchengemeinde Anrath-Vorst geben wird, zeichnet sich schon jetzt ab. Die Freigabe der Pfarrstelle vom Landeskirchenamt ist derzeit beantragt, aber ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.

(tref)
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