Tönisvorst Parole: Durchhalten

Tönisvorst · Die ersten Trainingseinheiten haben die Teilnehmer der Aktion "Fit in den Frühling" von Niederrheinwerken, Stadtwerke Tönisvorst und Rheinischer Post hinter sich. Langsam werden Trainingsintensität und Dauer gesteigert.

Dass es in der Woche vor Ostern sogar hagelte, als die Läufer am Stadion Hoher Busch in Viersen ankamen, hat die Freude an der Bewegung nicht getrübt. Umso besser gelaunt waren die Läufer dann aber in der vergangenen Woche beim Training: Selbst wenn nicht ständig die Sonne schien – trocken war es zumindest. Denn Ferien vom Laufen hatte Sportmediziner Dr. Michael Fritz aus Viersen, der die Aktion "Fit in den Frühling" begleitet, im Trainingsplan auch gar nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Statt dessen mussten die Teilnehmer der Laufgruppe ihre Pulsuhren neu stellen. Statt bislang bei 60 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz zu trainieren, ging es nun auf 65 bis 75 Prozent.

Dass da beim 20-minütigen Lauf über Wald- und Wirtschaftswege mancher Gassigeher stehenblieb und den Läufern zurief: "Das geht aber auch schneller, was?", brachte die Männer und Frauen nicht aus dem Konzept. Denn so sehr es manch einen manchmal ärgert, im durch den Trainingsplan vorgegebenen Frequenzbereich bleiben zu müssen – und also auch nicht schneller zu laufen, weil sonst der Puls hochgeht – wollen sie doch alle schaffen, was Fritz angekündigt hat: In drei Monaten fit zu werden für den Sommer.

Kondition schon besser

Die ersten haben schon eine Leistungssteigerung bemerkt: "Als ich anfing, lag ich bei Ausdauer und Kondition vielleicht bei 30 Prozent von dem, was ich eigentlich könnte", ist sich etwa Bernd Esser (51) sicher. Früher habe er viel Sport gemacht, "Fußball, Inline-Skating, Paragliding, Radfahren." Mit dem Laufen nun will er die alte "Power" wieder entdecken. "Ich freue mich schon auf den Feldtest", ruft er Lauftrainerin Friederike Boeken zu, die lachend zurückwinkt. "Der kommt früh genug, dann könnt ihr zeigen, was ihr draufhabt."

Innere Kämpfe haben die Läufer offenbar noch nicht ausstehen müssen, um drei Mal die Woche die Turnschuhe zu schnüren. "Ich freue mich jedes Mal richtig darauf", erzählt Andrea van Bonn (35). Simone Hoppmanns (41) bestätigt das: "Ich hätte ja nie gedacht, dass Laufen wirklich so viel Spaß machen kann. Man liest immer von diesem Glücksgefühl, aber so richtig habe ich nie daran geglaubt. Und jetzt merke ich selber, wie gut es mir nach dem Laufen geht." Auf die ersten Trainingserfolge – ruhig und ohne Herzklopfen eine halbe Stunde laufen zu können, ohne außer Puste zu kommen – ist auch Antje Schmidt-Dommes (44) schon recht stolz: "Ich hätte mir vorher nicht vorstellen könne, dass ich es schaffe, 20 Minuten schon zu laufen und mich dabei noch gut unterhalten zu können."

(RP)
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