Stadt Willich Ortskern Willich soll belebt werden
Stadt Willich · Das Rewe-Gelände und Projekte am Marktplatz in Alt-Willich wie das Café Kleeberg rücken nun verstärkt in den Fokus der Grundstücksgesellschaft der Stadt Willich. Auch will sie damit beginnen, die Klimaschutzsiedlung zu vermarkten.
Die Willicher Grundstücksgesellschaft (GSG) definiert ihre Zuständigkeit neu — im Auftrag des Rates: Nachdem das bisherige Großprojekt, die Umwandlung des Stahlwerks Becker in einen Gewerbepark, in großen Teilen abgeschlossen ist, rückt jetzt unter anderem die Willicher Innenstadt in den Fokus.
Das teilten jetzt der Aufsichtsratsvorsitzende der GSG Andreas Herwarth, sein Vertreter Bernd-Dieter Röhrscheid, GSG-Geschäftsführer Willy Kerbusch und Prokurist Christian Hehnen mit. Alle Innenstadt-Projekte erfolgten immer nur nach Einzelbeauftragung durch den Haupt- und Finanzausschuss beziehungsweise den Stadtrat.
Derzeit laufen im Willicher Ortskern drei Projekte. Kurz vor dem Abschluss steht die Entwicklung des Geschäfts- und Wohnhauses Markt 5. In dessen Erdgeschoss will der Pächter Kleeberg eine Kombination aus Bistro, Restaurant und Bar betreiben. Diese Entscheidung sei einstimmig im Rat gefasst worden, betonte Röhrscheid nachdrücklich. Die von einigen Willicher Gastronomen als zu niedrig bezeichnete Pacht sei das Ergebnis eines Gutachtens, das der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband erstellt habe.
Das sei ausdrücklich gewollt worden, sagte Röhrscheid. Wie der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende weiter mitteilte, werde dieses Projekt bei der GSG und der Stadt von der Technischen Beigeordneten Martina Stall und der Wirtschaftsförderin Andrea Ritter betreut. Willy Kerbusch, Kämmerer und GSG-Geschäftsführer, habe von Anfang an gesagt, dass er den Wunschpächter Kleeberg kenne. Die gesamte Planung sei über große Folien in den Fenstern seit mehreren Monaten bekannt gewesen.
Die Verpachtung eines Gastronomie-Betriebes sei derzeit generell sehr schwierig, ergänzte Kerbusch. Er führte ein Beispiel aus Anrath an, bei dem die Stadt ihre Vorstellungen auch deutlich nach unten habe korrigieren müssen. "Kleeberg ist gemeinwohlorientiert das richtige Konzept", sagte Röhrscheid. Das neue Bistro soll zum Schützenfest in Willich eröffnet werden.
Außerdem bereitet die GSG gerade die Entwicklung des Hauses Markt 1 — das Eckhaus gegenüber der Sparkasse — vor. Zudem habe sie Grundlagenverhandlungen mit dem Immobilienfonds begonnen, dem das Gebäude der Stadtwerke und des REWE-Marktes gehöre, sagte Röhrscheid weiter. Neben den Innenstadt-Themen will die GSG die Klimaschutzsiedlung in den kommenden beiden Jahren entwickeln und vermarkten. Begonnen werden soll auf dem teil des Siedlungsgeländes, das unmittelbar an die Robert-Schumann-Gesamtschule angrenzt. Die Energie-Versorgung der Siedlung wird von den Stadtwerken über das Blockheizkraftwerk an der Schule mit abgedeckt.
Weitere Zukunftsprojekte sind die Entwicklung des Gebietes Münchheide IV-Süd, "weil wir keine größeren zusammenhängenden Gewerbeflächen mehr haben", sagte Kerbusch. Die Stadt hofft, dort rund 80 000 Quadratmeter zu gewinnen. In 2015/2016 will die GSG noch mit der Entwicklung und Vermarktung von Wekeln IX — das ist das Gelände westlich des Friedhofes — beginnen.