Stadt Willich Oblaten-Friedhof unter Denkmalschutz

Stadt Willich · Einstimmig hat sich der Rat der Stadt Willich in nichtöffentlicher Sitzung dafür ausgesprochen, das Areal des Friedhofs der Hünfelder Oblaten in Schiefbahn – das Grundstück wurde vor einigen Jahren von den Hünfelder Oblaten an die Stadt verkauft – unter Denkmalschutz zu stellen.

 Im Oetker-Park sind auf dem Friedhof, der im Eigentum der Stadt ist, Patres und Brüder aus dem früheren Oblatenkloster bestattet.

Im Oetker-Park sind auf dem Friedhof, der im Eigentum der Stadt ist, Patres und Brüder aus dem früheren Oblatenkloster bestattet.

Foto: Stadt Willich

Einstimmig hat sich der Rat der Stadt Willich in nichtöffentlicher Sitzung dafür ausgesprochen, das Areal des Friedhofs der Hünfelder Oblaten in Schiefbahn — das Grundstück wurde vor einigen Jahren von den Hünfelder Oblaten an die Stadt verkauft — unter Denkmalschutz zu stellen.

In der Begründung dafür heißt es unter anderem, dass die Erhaltung des Friedhofs aus ortsgeschichtlichen Gründen im öffentlichen Interesse liege. Das Amt für Denkmalpflege im Rheinland beurteilt den Friedhof als Einzeldenkmal. Der Friedhof sei "ein anschauliches Zeugnis eines wichtigen Abschnitts der Schiefbahner Ortsgeschichte, nämlich des langjährigen Wirkens dieses Ordens in Schiefbahn seit 1946."

Ausgangspunkt dieses Wirkens war die Gründung einer Missionsschule St. Bernhard am 15. Oktober 1946. Ihre Initiatoren waren der ortsansässige Apotheker Hans Schmitz, ehemals selbst Oblatenschüler, und Pater Mehren, seinerzeit Kaplan in Lürrip. Die Schule bezog zunächst die Sommervilla des Seidenfabrikaten Albert Oetker, die im Dritten Reich als NS-Gauschule genutzt worden war.

Mit wachsenden Schülerzahlen und der (vorläufigen) Ernennung zum Progymnasium erfolgte 1953 ein Schul- und Klosterneubau. Während diese Gebäude gestalterisch konventionell blieben, galt die 1961/62 gebaute Kapelle schon damals als ein im näheren Umfeld selten spektakuläres Bauwerk. Mit der endgültigen Erhebung zum Progymnasium 1960 verlor die Schule auch ihren Charakter als Missionsschule für den Ordensnachwuchs und öffnete sich nach außen. Die Umwandlung in ein Vollgymnasium folgte. Weitere Schulneubauten entstanden 1968 und in den 1970er Jahren. 1993 erfolgte der Weggang der Oblaten aus dem Kloster, Die Schule verblieb aber bis zum 31. Juli 2007 noch in freier Trägerschaft des Ordens, der immer noch den Schulseelsorger stellt. Schulträger ist der Malteserorden.

(RP)
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