Stadt Willich Nur noch einen Verein gründen

Stadt Willich · Wohl Anfang kommenden Jahres kann auch durch Schiefbahn ein Bürgerbus rollen. Die entsprechenden Planungen sind schon recht weit fortgeschritten. Allerdings muss noch ein Verein gegründet werden, und es werden Fahrer gesucht.

 Noch hängen in Schiefbahn keine Schilder wie diese. Doch bereits 2019 könnte es rund 20 Haltestellen in Schiefbahn geben.

Noch hängen in Schiefbahn keine Schilder wie diese. Doch bereits 2019 könnte es rund 20 Haltestellen in Schiefbahn geben.

Foto: ARCHIVFOTO: ANKAWÜ

Es dauert wohl nicht mehr allzu lange, bis nach Anrath und Alt-Willich auch durch den Stadtteil Schiefbahn ein Bürgerbus fährt. Eine Vorbesprechung gab es jetzt im "Niederheider Hof". Der nächste Schritt ist die Gründung eines Bürgerbusvereins. Dazu wird es aller Voraussicht im Mai kommen, sodass der Bus dann ab Januar des nächsten Jahres fahren könnte.

Seit dem vergangenen Jahr, als nach einer Initiative der Stadt und der Heimat- und Geschichtsfreunde Willich beim Schiefbahner Maifest nahezu hundert Bürger ihre ehrenamtliche Mitarbeit dokumentiert hatten, arbeiten die Verantwortlichen an der Umsetzung. So fanden bereits abstimmende Gespräche zwischen dem Konzessionsbetreiber, der Stadtwerke Mobil Krefeld (SWK), und des städtischen Verkehrsplaners Armin Printzen statt.

Der Verkehrsplaner erläuterte, dass man übereingekommen sei, den Bus durch die Bereiche "Schiefbahn West" (unter anderem über Siedlerallee, Florastraße in Richtung Niederheide) und "Schiefbahn Ost" (Friedhof, Linsellesstraße, Tupsheide, Fernmeldeturm, Albrecht-Dürer-Straße) fahren zu lassen. Start und Ziel sei in beiden Fällen Schiefbahn-Kirche. Es würden, so Printzen, wahrscheinlich etwa 20 Haltestellen eingerichtet. Dabei habe man sich an die klare Vorgabe der SWK halten müssen, dass es zu keiner Konkurrenz mit bestehenden Buslinien kommen dürfe.

 Etwa 50 Interessierte kamen in den Niederheider Hof.

Etwa 50 Interessierte kamen in den Niederheider Hof.

Foto: Kaiser

Bei den Bürgerbusvereinen in Anrath und Willich waren seinerzeit der Bürgerverein Anrath und die Willicher Kolpingsfamilie federführend gewesen. In beiden Fällen ist Charly Hübner von der Stadtverwaltung der Geschäftsführer. Und Hübner will dies auch bei einem neuen Trägerverein in Schiefbahn sein. Er fasste vor etwa 50 Interessierten im "Niederheider Hof" das Erfolgsmodell der Bürgerbusse in Anrath (Startschuss war Dezember 2003) und Willich (März 2007) zusammen. Die Zahl der Fahrgäste hätten sich in Willich auf durchschnittlich etwa 12.000 pro Jahr, in Anrath auf 10.000 eingependelt. Mittlerweile fahren in ganz NRW 134 dieser Busse.

"Ich habe selbst erlebt, wie sinnvoll das Ganze ist", sagte Jürgen Backes, der in Schiefbahn-Niederheide wohnt und seit etwa drei Jahren beim Bürgerbusverein Anrath aktiv mitmacht. "Wir brauchen, um starten zu können, etwa 35 bis 40 ehrenamtliche Fahrer und Fahrerinnen, die in der Woche maximal drei Stunden im Einsatz sind", sagte Hübner. Wie in Anrath und Willich praktiziert, solle der Bürgerbus an sechs Tagen in der Woche, samstags nur bis etwa 12 Uhr, ansonsten von 8 bis 18 oder 19 Uhr, fahren.

Unter den etwa 50 Interessierten waren nicht wenige, die ihr 70. Lebensjahr überschritten hatten. "Bitte haben Sie Verständnis, dass die neuen Fahrer und Fahrerinnen in der Regel nicht älter als 70 Jahre sein sollten", schränkte Hübner ein. Er führte weiter aus, dass die Kosten für die ärztlichen Untersuchungen, für die Fahrprüfung und für den Personenbeförderungsschein übernommen würden, inklusive einer Rechtschutzversicherung.

"Danke für die tolle Vorarbeit", sagte noch an die Adresse von Armin Printzen und an Bärbel Blomen von der städtischen Seniorenstelle der Vorsitzende der Schiefbahner Werbegemeinschaft, Rainer Höppner. An dem Abend trugen sich 18 Männer und Frauen ein, den Bürgerbus fahren zu wollen, darunter Andreas Ullmann, Christa und Klaus Schilling. "Ich bin auch dabei", meinte von der FDP Franz-Josef Stapel. Auch SPD- und CDU-Mitglieder zeigten Interesse.

Jetzt werden weitere Fahrer und Fahrerinnen gesucht, außerdem Sponsoren, die in erster Linie die Spritkosten übernehmen. Ihre Unterstützung haben bereits die Stadtwerke Willich zugesagt. Wenn es zur Gründung des Trägervereins kommt, werden sofort die entsprechenden Zuschussanträge - vor allem für die Anschaffung des Busses - gestellt. Es folgen dann noch weitere Abstimmungen mit SWK Mobil. Hübner geht davon aus, dass es direkt nach Ostern zur Gründungsversammlung kommt. Und der neue Bürgerbus für Schiefbahn könnte bis Ende des Jahres entsprechend umgerüstet sein.

Interessierte können sich an Charly Hübner, Tel. 02154 949267, E-Mail Franz-Carl.Huebner@stadt-willich.de wenden.

(wsc)
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