Stadt Willich Neues Gesicht für die Johannesschule

Stadt Willich · Mit dem Wechsel von einer Haupt- und Realschule hin zu einer Gesamtschule steht die Johannesschule in Anrath vor größeren Umbaumaßnahmen. Ein Teil wird abgerissen, und es gibt einen Neubau.

 Der alte Gebäudekomplex zwischen Verwaltung und Turnhalle wird komplett abgerissen.

Der alte Gebäudekomplex zwischen Verwaltung und Turnhalle wird komplett abgerissen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Bis zu den Sommerferien wird das Bild der Johannesschule an der Johannesstraße den Ortskern von Anrath in seiner bekannten Form prägen. Das heißt, dem zweigeschossigen Verwaltungstrakt an dieser Straße schließt sich ein eingeschossiger Bau aus der Mitte der 1950er-Jahre bis zur Turnhalle an. Aber genau diese Stelle erhält ein neues Gesicht. "Wir reißen den alten Gebäudekomplex zwischen Verwaltung und Turnhalle komplett ab. Dort entsteht ein zweigeschossiger Neubau", informiert der städtische Architekt Joachim Stukenberg.

Der Hintergrund für die Maßnahme ist die geänderte Schulform. Wo jahrzehntelang eine Hauptschule beheimatet war und in den letzten Jahren parallel ein Realschulbetrieb lief, geht mit dem kommenden Schuljahr 2017/18 die Dependance der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule an den Start. Während die Klassen bis einschließlich der Stufe acht im ehemaligen Realschulgebäude in Schiefbahn bleiben, ziehen die Schüler ab Stufe neun in Anrath ein. "Diese Umnutzung bringt teilweise andere Anforderungen mit sich, denen wir entsprechen müssen", sagt Stukenberg. Das bedeutet, dass die Gesamtschule eine Mensa samt Küche benötigt, wobei eine ebensolche Kochküche wie auf dem Gelände des Schiefbahner St.-Bernhard-Gymnasiums entstehen soll. Hier wird zukünftig nicht nur für die Gesamtschule gekocht, sondern auch für städtische Kitas. Das Essen wird von der Johannesschule an die Einrichtungen ausgeliefert.

Die ersten Planungen für die Johannesschule sahen einen Neubau auf dem Schulhofgelände, direkt an die alte Schulküche angebaut, vor. "Hiermit würden wir aber nicht nur den Schulhof verkleinern, sondern auch Probleme bei der An- und Ablieferungen hervorrufen. Die Fahrzeuge müssten über den Schulhof anfahren, was zu gefährlich wäre", sagt Ralf Stahl von der Bauleitung des Objekt- und Wohnungsbaus der Stadt Willich. Der Mensaneubau samt Küche entsteht nun zwischen dem Verwaltungsgebäude und der Turnhalle.

Eigentlich war vorgesehen, den Alttrakt zu sanieren. Doch Untersuchungen ergaben, dass dies sehr aufwendig wäre. Die Kosten standen in keiner Relation. Das brachte die Stadt auf die Idee, das Stück komplett abzureißen und den Mensaneubau dort anzusiedeln. Hätte die Stadt den Neubau auf dem Schulhof integriert und den Alttrakt saniert, wäre das gerade einmal 100.000 Euro günstiger gewesen als die nun kommenden Variante, die insgesamt mit vier Millionen Euro zu Buche schlägt.

"Unten werden wir die Mensa mit 180 Sitzplätzen und Küche haben, oben vier Klassenräume mit einem jeweiligen Differenzierungsraum, Vorbereitungsräume sowie Technik, Lager und einen Besprechungsraum. Der zweigeschossige Bau erhält ein leicht geneigtes, asymmetrisches Satteldach", berichtet Stukenberg. Zudem bekommt der Neubau einen Aufzug. Im Rahmen der Maßnahmen werden außerdem die sanitären Außenanlagen saniert, und es gibt weitere kleinere Sanierungen im Bereich der bestehenden Gebäude. So bekommt unter anderem der Verwaltungstrakt in der ersten Etage abgehängte Decken, neue Lichtbänder und Raumunterteilungen.

Der Zeitplan sieht vor, dass mit den kleineren Arbeiten kurz vor den Sommerferien gestartet wird. In den Sommerferien soll der eigentliche Abriss erfolgen und im Herbst mit dem Neubau begonnen werden. Wenn alles optimal läuft, rechnet die Stadt mit einer Fertigstellung zum Schuljahr 2018/2019. Später ist des Weiteren vorgesehen, die alte Lehrküche in eine Schulbibliothek umzuwandeln. Eins bleibt aber hundertprozentig erhalten: das Glasbildnis des Heiligen Johannes im Eingangsbereich. Er und das alte Anrather Stadtwappen sind historische Dokumente, die untrennbar zum Schulgebäude gehören.

(tref)
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