Tönisvorst Neuer Vize-Präsident bei Medeor

Tönisvorst · Dr. Thomas Menn folgt Heinrich Lauf nach, der 18 Jahre im Vorstand war.

 Dr. Thomas Menn ist der neue Vize-Präsident von action medeor.

Dr. Thomas Menn ist der neue Vize-Präsident von action medeor.

Foto: Medeor

"Sie waren ein Glücksfall für uns, haben durch Ihre Weitsicht und Ihren Mut bewirkt, dass aus den Pillensammlern ein internationales Hilfswerk geworden ist." Das sagte bei der Mitgliederversammlung von action medeor Präsident Heinz Gommans zu seinem Vize Heinrich Lauf (70). Er wurde nach 18-jähriger Vorstandsarbeit verabschiedet wurde. Die Funktion des ehemaligen Kreis-Pharmaziedirektors übernahm Dr. Thomas Menn. Zum neuen Beisitzer wurde der Geschäftsführer der Apotheker-Kammer Nordrhein, Dr. Stefan Derix, gewählt.

Einmal im Jahr erstatten die verantwortlichen Mitarbeiter mit den beiden Vorständlern Bernd Pastors und Christoph Bonsmann an der Spitze den Mitgliedern den Bericht über das Geleistete. Vor allem sagten sie den vielen Sponsoren und Spendern Dank für die vielfältige Unterstützung. Auch wenn das Spendenaufkommen im Vergleich zu 2011 etwas zurückging, waren es immer noch 7,85 Millionen Euro, mit denen unter anderem 2012 Patienten in Simbabwe, Gabun, Chile und auf den Philippinen geholfen wurden. Auch immer mehr Nachlässe werden action medeor zur Verfügung gestellt. "Erst kürzlich haben wir eine Erbschaft von rund 200 000 Euro erhalten", sagte Vorstandssprecher Bernd Pastors.

An die vielen Gesundheitsstationen wurden 2012 Medikamente in einem Wert von 6,4 Millionen Euro verschickt. Auch hier eine rückläufige Tendenz, mit der die Verantwortlichen aber nicht unzufrieden waren. "Viele unserer Partner versorgen sich jetzt direkt vor Ort, das macht unsere Hilfen nachhaltiger", sagte Pastors. So gibt es zum Beispiel im tansanischen Arusha eine Medikamenten-Produktionsanlage. In einem Labor in Daressalam wird zurzeit ein Kindersirup mit drei unterschiedlichen Wirkstoffen zur Bekämpfung von Aids hergestellt.

2012 hatte Medeor 65 hauptamtliche Mitarbeiter, darunter37 In Vollzeit, 28 in Teilzeit, 20 ehrenamtliche Helfer. Es zählte 22 945 Einzelspender. 10 785 Hilfspakete wurden in 109 Länder geschickt, 53 Projekte in den Bereichen der humanitären Hilfe unterstützt. Erstmals bot das Hilfswerk einer Veranstaltungskauffrau einen Ausbildungsplatz an. Neben den Schul- und Berufspraktika können jetzt auch beim Hilfswerk junge Leute nach ihrem Pharmazie-Studium dort ihr praktisches Jahr machen.

In diesem Jahr geht action medeor unter anderem weiter daran, die begonnene Aufbauarbeit in den Erdbebengebieten von Haiti und Pakistan fortzusetzen. In Pakistan werden zum Beispiel Dämme errichtet, um die Bevölkerung vor erneuten Überschwemmungen zu schützen. Die Bekämpfung von Aids und Malaria geht ebenso weiter, wie die Gesundheitshygiene oder die Fort- und Ausbildung von Hebammen. Außerdem werden, so im Süd-Sudan, künftige pharmazeutische Fachkräfte gecoacht oder werden permanent neue Medikamenten-Verteilerstellen eingerichtet.

Welchen Wert in den Dürregebieten dieser Erde das Wasser hat, will action medeor bei einer Ausstellung vom 3. Juli bis 20. September im Foyer des Hilfswerkes in Vorst zeigen. Schulklassen, Missionskreise oder andere Gemeinschaften sind eingeladen.

(wsc)
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