Willich Neuer Start für den Kaiserplatz

Willich · Ungewöhnlich viele Bürger kamen zum Willicher Planungsausschuss. Die meisten waren an den Beratungen über den Ausbau des Willicher Kaiserplatzes interessiert. Es bleibt dabei: Eine Tiefgarage wird es dort nicht geben.

Ausschuss-Vorsitzender Fritz-Joachim Kock (SPD) erläuterte den Stand der Planungen zur Umgestaltung des Kaiserplatzes. Wie berichtet, hatte sich die CDU in ihrer Klausurtagung von dem geplanten Bau einer Tiefgarage unter dem Kaiserplatz verabschiedet, weil die aktuelle Kostenschätzung noch einmal mehr als eine Million Euro höher lag als in der ursprünglichen Diskussionsgrundlage. Ralf-Hasso Sagner erklärte dazu, damit entfielen auch die Diskussionen um eine eventuelle Einführung von Parkgebühren in Willich.

Parteiübergreifend war man im Planungsausschuss der Ansicht, dass der Kaiserplatz verändert werden soll — die Planungen sollen jetzt mit den Anliegern gemeinsam neu angegangen werden. "Die Lage ist eindeutig. Wir wollen den Kaiserplatz aus- und umbauen. Was wir uns wünschen und was wir letztendlich realisieren können, soll im September entschieden werden", sagte Johannes Bäumges (CDU). "Alle Fraktionen befassen sich jetzt noch einmal mit dem Thema, und dann soll ein neuer Beschlussvorschlag ausgearbeitet werden", ergänzte Ausschussvorsitzender Kock. Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU begrüßte die Entscheidung, den Bau eines Parkhauses unter dem Kaiserplatz nicht weiter zu verfolgen. "Damit dürfen die Bemühungen um eine Belebung der Willicher Innenstadt jedoch nicht ins Hintertreffen geraten", heißt es.

Zweiter wesentlicher Punkt war die Planung zum Ausbau des Mutschenwegs in Neersen: Hier hatten sich Bürger beschwert, dass sie nicht genug über die Ausbaupläne informiert worden seien. Raimund Vedder, Leiter des Geschäftsbereiches Landschaft und Straßen bei der Stadtverwaltung, erklärte, dass es am 8. August eine Eigentümer-Information gegeben habe. Die Besucher hatten den Wunsch geäußert, eine Liste mit Ansprechpartnern für ihre Fragen zu bekommen. Diese Liste habe die Verwaltung am 10. August verschickt.

Das Problem am Mutschenweg: Die Struktur des Abwasserkanal-Netzes muss erneuert werden. Bisher fließen Haushaltsabwässer und Regenwasser in einen Mischwasserkanal. Das ist laut Gesetz nicht mehr erlaubt. Die Stadt baut in ihrem Zuständigkeitsbereich jetzt ein zweigeteiltes Kanalnetz, allerdings müssen die Anwohner auch ihre Zuleitungen verändern und die Trennung zwischen Abwasser und Regenwasser auf dem Grundstück vornehmen. Das wird unter Umständen teuer und die Stadt will den Anwohnern helfen: Sie bietet ihnen eine Einzelberatung mit Experten an, die sie zum Beispiel bei Fragen der Finanzierung unterstützen. Die Verwaltung hatte dem Ausschuss ein Ausbaukonzept vorgelegt, das einstimmig genehmigt wurde. Start der Baumaßnahmen soll im September sein.

(RP)
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