Willich Neue Tonnen fürs Altpapier

Willich · In Willich ersetzt eine blaue Tonne die grüne bei der Altpapiersammlung. Das kündigt die Stadt an. Auch gibt es einen Wechsel beim Entsorger. Statt Gerke sammelt künftig Alba Altpapier – zu besseren Konditionen, so die Stadt.

Stadt WILLICH/Tönisvorst Die Firma Alba, die jetzt für zunächst zwei Jahre den Zuschlag erhielt, zahlt an die Stadt Willich einen Erlös von 85 Euro pro Tonne Altpapier. Bislang waren es nur 25. Auch wenn die konkrete Gebührenkalkulation für 2009 noch nicht vorliegt, geht Beigeordneter Willy Kerbusch davon aus, dass die Gebühren im „deutlich zweistelligen Bereich“ gesenkt werden können. Allerdings muss die Jahreskalkulation von mehr als 3000 Tonnen des Wirtschaftsgutes „Altpapier“ tatsächlich in die Blaue Tonne gesteckt werden. Sonst könnten die Gebühren 2010 deutlich steigen.

15 000 neue blauen Tonnen

Ehe ab Mitte Dezember rund 15 000 neue blaue Tonnen in den vier Ortsteilen aufgestellt werden, machten die Stadt-Oberen gestern schon einmal das gar nicht so einfache Vorgehen deutlich. Denn die Tönisvorster Firma Gerke, die weiterhin den Restmüll und neuerdings auch den Bio-Abfall einsammelt, wird ebenfalls ab Januar nächsten Jahres eine gewerbliche Altpapiersammlung machen.

Das bedeutet, dass weiterhin das Papier in die bisherige grüne Tonne gesteckt werden kann. Gerke sammelt ein und profitiert allein davon. Zum Nachteil aller Gebührenzahler, so die Stadt, denn umso geringer fallen die veranschlagten Verwertungs-Erlöse aus. Diese Einnahme-Lücke müssen dann die Gebührenzahler wieder ausgleichen. Während es bei den anderen Tonnen, was Größe und Abfuhrrhythmus angeht, im nächsten Jahren keine Veränderung geben wird, wies Bürgermeister Josef Heyes gestern darauf hin, dass die Neuerung im Interesse der Bürger ist: „Nur wenn die Erlöse aus dem Altpapierverkauf weiter bei der Stadt bleiben, kann sich die positive Entwicklung bei unseren Abfallgebühren fortsetzen.“ Der Rat wird im Dezember die Gebühren für 2009 festsetzen. Wenngleich das exakte Ausschreibungsergebnis und Gewinnchargen nicht verraten wurden, hoffen die Stadtspitzen natürlich, dass möglichst viele ab Januar die neue Blaue Tonne nutzen.

Das Vertrauen in eine für die Bürger günstige Lösung hatte Kerbusch mit seinem Mitarbeiter-Stab in den vergangenen Jahren gerechtfertigt. So liegt die Stadt Willich beim gesamten Gebührenpaket, also mit Grundsteuer, Abwasser und Straßenreinigung, im Vergleich zu den benachbarten Städten und Gemeinden nach ihren Angaben an kostengünstig zweiter Stelle.

Die Verwaltung bittet um Verständnis, sollte es bei der Ausgabe der Blauen Tonne zu Verzögerungen kommen. Auch vermutet sie, dass die Ausweitung von gewerblichen Sammlungen die Verkehrssicherheit durch viele Abfalltransporte vor allem in den Stadtteilzentren beeinträchtigen könnte. Kerbusch: „Eventuell können wir den gewohnten Service in der Übergangszeit nicht zu hundert Prozent sicherstellen.“ Frage des Tages

(RP)
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