Stadt Willich Neue Gesichter im Bürgerbus

Stadt Willich · 37 ehrenamtliche Fahrer und Fahrerinnen befördern mittlerweile die Passagiere im Anrather Bürgerbus durch den Stadtteil. Jetzt nimmt erstmals auch eine türkische Mitbürgerin das Steuer des 109 PS starken Mercedes-Printer in die Hand.

Müzeyyen Erol gehört von nun an zur aktiven Fahrgemeinschaft. "Ich wollte irgendwie helfen und habe mich bei der Stadt nach Möglichkeiten erkundigt", erklärt Müzeyyen Erol, die seit 38 Jahren in Anrath wohnt. Schnell war der Kontakt zu den Bürgerbus-Verantwortlichen hergestellt und ihr ehrenamtliches Engagement konnte beginnen. Der stellvertretende Vorsitzende des Bürgerbusvereins, Ludwig Fofonka, freut sich: "Es ist eine tolle Sache, dass eine türkische Frau den Weg zu uns gefunden hat."

Müzeyyen Erol, die viele Jahre in Textil-Firmen gearbeitet hat, hat ihre Jungfernfahrt gerade hinter sich." Nebenbei hat sie sich auch zur Taxi-Fahrerin ausbilden lassen. Neben Anne Greff und Dagmar Vogt sind derzeit mit dem Anrather Bürgerbus drei Frauen unterwegs. "Und wir können jederzeit weitere Fahrer und Fahrerinnen gebrauchen", erläutern Ludwig Fofanka (0176 24848736) oder Geschäftsführer Charly Hübner (02154 949267).

Die Fahrer sind in der Regel in der Woche zwei bis drei Stunden im Einsatz. Der Bürgerbus Anrath ist mittlerweile seit 2003 von rund 39 000 Fahrgästen genutzt worden. Es gibt zwei Routen: zum einen die Linie "Beckershöfe", die den östlichen Teil Anraths bedient, zum anderen die vom westlichen Bereich ins Zentrum (und zurück) fahrende Linie "Grenzweg". Gefahren wird von den gekennzeichneten Haltestellen im Stundentakt: montags bis freitags, von 8 bis 19 Uhr; samstags, von 9 bis 12 Uhr. Das Einzelticket für Erwachsene kostet 80 Cent, das Vierer-Ticket 2,50 Euro. Kinder unter 15 Jahren zahlen 50 Cent beziehungsweise für das Vierer-Ticket zwei Euro. "Ich suchte nach Möglichkeiten, meine Freizeit sinnvoll auszufüllen", sagt der 57-jährige Hans-Joseph Salmon, der auch erst seit wenigen Wochen zur ehrenamtlichen Crew gehört. "Der Bürgerbus ist stündlich bei mir vorbei gefahren", erzählt der rüstige Rentner, der 39 Jahre lang als Produktionsmeister in der Lebensmittel-Branche gearbeitet hatte.

Was lag also näher, als sich nach einem Einsatz als Fahrer zu erkundigen. Sicher steuern Müzzeyyen Erol und Hans-Joseph Salomon den relativ neuen rund 60 000 Euro teuren Bus, mit Getriebeautomatik und Klimaanlage, über die Anrather Straßen. "So jetzt muss ich aber los." Müzzeyyen Erol muss das Gespräch abbrechen. Denn auch am Samstag startete der Bügerbus auf der grünen Route pünktlich. Frage des Tages

(RP)
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