Stadt Willich Nepomuk-Figur für Heiligenhäuschen

Stadt Willich · Die Kapelle Klein-Jerusalem hat seit Dezember eine neue Heizung. Im Frühjahr soll dort eine neue Beleuchtung installiert werden. Außer Messen gab es 31 Führungen, 17 Hochzeiten und zwei Taufen in der Kapelle.

 Blick in das Innere der Kapelle Klein-Jerusalem: Am Ende des oberen Raumes befindet sich der 1661 errichtete Nachbau der Grabkapelle. Auf der Frontseite sind die Leidenssymbole und die schlafenden Wächter abgebildet.

Blick in das Innere der Kapelle Klein-Jerusalem: Am Ende des oberen Raumes befindet sich der 1661 errichtete Nachbau der Grabkapelle. Auf der Frontseite sind die Leidenssymbole und die schlafenden Wächter abgebildet.

Foto: WOLFGANG KAISER

Vom gesegneten Antoniusbrot, das es wenige Tage zuvor bei der traditionellen Antoniusmesse gegeben hatte, war noch etwas übrig. Mit dieser kleinen Stärkung begann die Mitgliederversammlung der "Interessengemeinschaft Kapelle Klein Jerusalem". Seit 27 Jahren ist Brigitte Vander die Vorsitzende. Sie dankte sich bei allen, die sich auch im vergangenen Jahr für den Erhalt des kleinen Schmuckkästchens am Rande des Ortsteils eingesetzt hatten. Dem konnte sich der langjährige zweite Vorsitzende, Heinz Amfaldern, nur anschließen.

In den Jahren 1654 bis 1661 hatte Gerhard Vynhoven (1596-1674) die Kapelle Klein-Jerusalem nach mehreren Reisen ins Heilige Land in der Nähe seines Geburtshauses errichten lassen. Dass es dieses Kleinod immer noch gibt, ist den Klein Jerusalemer-Schützen, der Nachbarschaft, der katholischen Kirchengemeinde und seit 1981 der Interessengemeinschaft zu verdanken.

Auch im Vorjahr hatten sich viele Pilgergruppen und andere Gemeinschaften aus überall her diese Kapelle angesehen, waren dorthin gepilgert oder hatten Gottesdienste besucht. "Es dürften etwa wieder 6.000 Menschen hier gewesen sein, die kamen, außerdem gab es 31 Führungen, 17 Hochzeiten und zwei Taufen", fasste Brigitte Vander zusammen. Auch der ehemalige Bischof von Aachen, Heinrich Mussinghoff, hatte sich mit seinen Mitarbeitern die Kapelle angeschaut.

Aus Erzählungen wussten einige der langjährigen Mitglieder noch, dass einst die Niers so viel Wasser führte, dass es bei starken Niederschlägen auch an der Kapelle zu Überflutungen gekommen war. Nach dem Bau des kleinen Gotteshauses war dort sogar ein kleiner Wassergraben mit einer Brücke gebaut worden. In einem Heiligenhäuschen stand als Schutz vor weiterem Ungemach der Brücken-Heilige Johannes Nepomuk. Daran will die Interessengemeinschaft wieder erinnern: noch in diesem Jahr soll in dem Heiligenhäuschen gegenüber dem Wiedenhof eine Nepomuk-Skulptur aufgestellt werden. Daran arbeitet der Künstler Stefan Przibylla.

Für die wichtigste Baumaßnahme im vergangenen Jahr hatte das Bistum und die katholische Neersener Pfarrgemeinde gesorgt: für eine neue (Gas-)Heizung; rund 105.000 Euro wird das Ganze kosten. Dazu waren zahlreiche Abstimmungen mit Bistum und den Denkmalpflegern erforderlich. Seit Dezember ist die neue Heizung in Betrieb, wie der Vertreter des Kirchenvorstandes, Heinrich Verhalen, erläuterte.

Und es wird weitere Verbesserungen für die Kapellen-Besucher geben. Wie Architekt Reinhard Inderfurth bekanntgab, wird wahrscheinlich im Frühjahr eine neue Beleuchtung installiert, mit acht dimmbaren Leuchten und moderner LED-Technik. Zuletzt hatten sich viele Besucher beklagt, dass wegen des schlechten Lichts die Liedtexte bei den Gottesdiensten gar nicht mehr gelesen werden konnten. Etwa 20.000 Euro werden die Leuchten mit den entsprechenden Installations- und Elektroarbeiten kosten. Dies übernimmt die Interessengemeinschaft, bei einem Zuschuss der Stadt Willich.

Einmal mehr hatte Schatzmeister Markus Caspers exzellent gewirtschaftet. Wiedergewählt wurden Heinz Amfaldern (2. Vorsitzender), Katrin Hufschmidt (Schriftführerin), Peter Silkens (Vertreter Straßengemeinschaft Kapelle) und Heinrich Verhalen (Vertreter Kirchenvorstand). Was sich die ehrenamtliche Küsterin, Sophia Weyhofen, noch wünschte: "Dass die Kapelle mal grundlegend gereinigt wird."

(wsc)
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