Neersen Weihnachtsmarkt litt unter dem Wetter

Neersen · Das stürmische Wetter und der Regen sorgten dafür, dass am Samstag viele Besucher beim Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Neersen ausblieben. Am Sonntag kam die Sonne und dann kamen etliche Familien. Auch der Nikolaus war da im Einsatz.

 Am Sonntag strömten die Besucher zum Weihnachtsmarkt am Schloss Neersen. Am Samstag strömte nur der Regen, Besucher blieben aus.

Am Sonntag strömten die Besucher zum Weihnachtsmarkt am Schloss Neersen. Am Samstag strömte nur der Regen, Besucher blieben aus.

Foto: Norbert Prümen

Die 32. Auflage des Neersener Weihnachtsmarktes litt am Samstag unter dem schlechten Wetter. Da kamen deutlich weniger Besucher, als von den Organisatoren erhofft. Am Sonntag ließ sich die Sonne vom stellenweise blauen Himmel blicken. Das wirkte sich auch auf die Besucherzahl aus.

Am Samstag verzichtete der Nikolaus darauf, Kindern kleine Geschenke zu machen. Nicht, weil er Angst davor hatte, nass zu werden: Seine Zielgruppe glänzte mit Abwesenheit – so etwas hatte es rund um das Virmond’sche Schloss noch nie gegeben. Am Sonntag zog sich Jürgen Leipertz dann doch wieder das Nikolaus-Kostüm an.

Mitglieder der Karnevalsgesellschaft „Schlossgeister“ stimmten am Sonntag beim Neersener Weihnachtsmarkt schon mal auf die fünfte Jahreszeit ein.

Mitglieder der Karnevalsgesellschaft „Schlossgeister“ stimmten am Sonntag beim Neersener Weihnachtsmarkt schon mal auf die fünfte Jahreszeit ein.

Foto: Norbert Prümen

Am großen Nabu-Zelt wurde am Samstag die Plane immer wieder angehoben, damit das Regenwasser abfließend konnte. Auf einem Plakat waren alle Vögel zu sehen, die ihren Lebensraum im Schlosspark haben wie Graureiher, Buntspecht und Kormoran. Die Turteltaube ist seit kurzem „Vogel des Jahres 2020“. „Die gibt es hier aber nicht“, erklärte Monica Sandrock. Sie warb für zusätzliche Nistkästen in den Gärten: „Die Vögel finden nicht mehr genügend geeignete Bäume mit Löchern.“

Das Zelt mit dem Caritas-Trödel wurde immer wieder so vom Wind durchgeschüttelt, dass man Geräusche befürchten musste, wie man sie von Polterabenden her kennt. Lore Frehn von der Pfarrcaritas hatte so viel Trödel wie schon lange nicht mehr mitgebracht, vor allem Porzellan aus Großmutters Zeiten. Dem Überangebot stand eine deutlich geringere Zahl an Interessenten gegenüber. Das sah nicht nach einem guten Geschäft aus. „Wir bekommen aber immer auch Gutscheine von der Schützenbruderschaft, die wir an Bedürftige weitergeben“, verriet Lore Frehn. Die Schützen konnten sich im Glühweinzelt über mangelnden Absatz noch am wenigsten beklagen. Und der Schlosskeller war wieder ein warmer und trockener Rückzugsort, wo es nach Waffeln duftete.

Mitorganisatorin Annette van den Brock war ein bisschen stolz darauf, Heimatshoppen erstmals auf dem Markt verankert zu haben: „Edeka ist mit einem Stand hier ebenso wie der Willicher Raiffeisenmarkt.“ Marita Karsch vom Raiffeisenmarkt war mit der Premiere mehr als zufrieden. Sie bot unter anderem edle Obstbrände an und Produkte aus der Raiffeisen-Bäckerei. Noah Netta vertrat die erkrankte Fair-Trade-Botschafterin Monika Wagner von der Eva-Lorenz-Umweltstation, Besucher konnten unter anderem fair gehandelte Erdnüsse aus Afrika probieren. Aus Deutschland kommen die Weihnachtsbäume, die Thomas Brock und sein Team wieder verkauften und auf Wunsch auch bis vor die Haustür lieferten. „Die Nordmanntanne ist nach wie vor der Renner, die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil geblieben“, sagte Brock.

Sophie-Marie Gajewski wird im Jahre 2021 am Lise-Meitner-Gymnasium ihr Abitur machen. Zusammen mit etlichen Mitschülern verkaufte sie schon jetzt Plätzchen, um die Abiturfeiern finanzieren zu können. Patrick Pistel aus Erkelenz zeigte als Glasbläser, wie eine Weihnachtskugel entsteht. Das fertige Produkt konnte selbstverständlich erworben werden. Er gehört seit Jahren zum Weihnachtsmarkt rund um das Neersener Schloss wie das Amen in der Kirche: Der Posaunenchor der Evangelischen Emmauskirchengemeinde Willich spielte bekannte und weniger bekannte Weihnachtslieder. Mit dabei: Manfred Gumbinger. Per Lautsprecher waren die Lieder auf dem gesamten Weihnachtsmarktgelände zu hören.

Martina Feltes aus Rheinberg hat zwei Standbeine: Die witzigen Fantasietiere aus Keramik überwiegend in Weiß und Grau und die massiven Servier- und Schneidebretter aus Eichenholz: „Ich war jetzt zum zweiten Mal hier, und der Zuspruch war wieder gut“, sagte Martina Feltes. Sie steht stellvertretend für all’ diejenigen, für die der Neersener Weihnachtsmarkt nicht komplett ins Wasser gefallen war. Was sie außerdem hervorhob: „Das Publikum hier ist sehr nett.“

Kleiner Zwischenfall zum Start am Sonntag: Den Reibekuchen-Stand der Schützen hatte starker Wind zum Einsturz gebracht. 20 Freiwillige bauten ihn wieder auf. Ansonsten freute sich Organisatorin Melanie Schaath am Nachmittag über Sonnenschein und viele Besucher.

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