Pilgerstätte in Neersen Kapellenverein Klein-Jerusalem brechen die Einnahmen weg

Neersen · Nur ein Zehntel der Besucher kam im vergangenen Jahr und ließ eine Spende da. Die Interessengemeinschaft hat in diesem Jahr trotzdem viel vor und sucht auch neue Vorstandsmitglieder.

 Die Interessengemeinschaft kümmert sich um die Pilgerstätte. In diesem Jahr soll unter anderem die Außentreppe gerichtet werden.   Archivfoto: Kaiser

Die Interessengemeinschaft kümmert sich um die Pilgerstätte. In diesem Jahr soll unter anderem die Außentreppe gerichtet werden. Archivfoto: Kaiser

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Das Corona-Virus hat der Interessengemeinschaft Klein-Jerusalem im vergangenen Jahr finanziell sehr geschadet. Und es hat verhindert, dass jetzt die Mitgliederversammlung stattfinden konnte. Dort sollte über personelle Veränderungen im Vorstand abgestimmt werden. Näheres dazu wollte die Vorsitzende Brigitte Vander im Gespräch mit unserer Redaktion aber nicht verraten.

In normalen Jahren ohne Pandemie kommen rund 6000 Besucher in die Kapelle Klein-Jerusalem. Sie zahlen zwar keinen Eintritt, lassen aber jeweils kleinere Geldspenden da. Im vergangenen Jahr fanden hingegen nur rund 600 Besucher den Weg in die Kapelle, entsprechend dürftig fielen die Spenden aus. Normalerweise kommen allein am Samstag vor dem Palmsonntag im Rahmen einer Sternwallfahrt doppelt so viele Besucher in die Kapelle als jetzt im ganzen zurückliegenden Jahr, so Vander.

Einige wenige Veranstaltungen waren 2020 dennoch möglich: Die Heilige Messe zu Christi Himmelfahrt beispielsweise fand unter Corona-Bedingungen im Garten der Kapelle statt. Am 13. September gab es wieder einen Wortgottesdienst, anschließend wurde die neue Figur, eine Darstellung des Heiligen Nepomuk, feierlich eingeweiht. Sie ist eine Arbeit von Stefan Przibylla aus Bayern, der schon häufiger für die Neersener Kapelle und den Kapellengarten gearbeitet hat. Außerdem war eine Barockmadonna aus der Gebetsgrotte restauriert und konserviert worden. Sie stammt aus der Zeit um 1750, die Restaurationskosten lagen bei knapp 1000 Euro.

Die rund 110 Mitglieder der Interessengemeinschaft Klein-Jerusalem wissen, dass auch dieses Jahr in die Kapelle investiert werden muss – so gilt es unter anderem, die Außentreppe zu richten, weil sich die Treppenstufen im Laufe der Zeit versetzt haben. Die Balustrade soll einen neuen Anstrich bekommen, und der Tabernakel muss neu vergoldet werden – die Untere Denkmalbehörde hat schon grünes Licht gegeben, und Stefan Przibylla wird die Arbeiten ausführen.

Brigitte Vander würde sich über neue und jüngere Mitglieder sehr freuen. Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Austritte und Todesfälle die Zahl der Neueintritte überschritten. Die Mitgliederversammlung wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Vorsitzende nutzt diese Zeit, um Mitglieder für Vorstandsaufgaben zu gewinnen. Ob sie selbst weiterhin als Vorsitzende zur Verfügung steht, lässt sie offen. Und sie hofft, dass ab der zweiten Jahreshälfte wieder kontinuierlich Führungen angeboten werden können.

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