Stadt Willich Navidiebe sind unterwegs

Stadt Willich · Während im Ostkreis Fälle des Homecarjacking zunehmen, beschäftigen die Polizei in Willich zahlreiche Diebstähle von fest eingebauten Navigationsgeräten. Immer wieder kommt es nachts zu mehreren Autoaufbrüchen.

Diebstähle von Autos oder aus Autos beschäftigen die Kreispolizeibehörde in Viersen zunehmend. Während im Westkreis derzeit vor allem Fälle des so genannten Homecarjackings – Einbrecher stehlen die Schlüssel hochwertiger Fahrzeuge und entwenden diese – registriert werden, hat es das Regionalkommissariat Kempen verstärkt mit "herkömmlichen" Autodieben zu tun. Wie die Kreispolizeibehörde Viersen mitteilt, verzeichnete sie seit Jahresbeginn bis Ende September inklusive Homecarjacking 144 Autodiebstähle. Das sind 29 mehr als im Vorjahreszeitraum.

Eine Nacht – mehrere Taten

In der Stadt Willich haben es unbekannte Täter derweil gar nicht auf komplette Autos als Diebesgut abgesehen, sondern lediglich auf fest eingebaute Navigationsgeräte. 112 Autoaufbrüche verzeichnete die Polizei im September im Kreisgebiet, allein 26 davon in Willich. Zwischen den Taten liegen oft mehrere Tage, manchmal auch einige Wochen. Dann aber kommt es in einer Nacht gleich zu mehreren Autoaufbrüchen. Anfang Juni wurden die Navigationsgeräte aus vier Autos in Wekeln entwendet, Mitte August waren es fünf Pkw auf einem Firmenparkplatz im Gewerbegebiet Münchheide. Einen Monat später, Mitte September, entwendeten die Täter sechs Navigationsgeräte aus Autos, die auf verschiedenen Straßen in Schiefbahn geparkt waren. Zwei Tage später waren es drei Diebstähle in Willich. Und in dieser Woche wurden in einer Nacht fünf Geräte gestohlen.

"Wir gehen davon aus, dass es sich bei den Tätern um überregional operierende Banden handelt", sagt Polizeisprecherin Antje Heymanns. Es müsste sich ferner um absolute Experten handeln, die über Fachkenntnisse verfügen. Die Ermittler sagen, dass die Täter für den Ausbau des Diebesgutes – auch Airbags werden mitunter ausgebaut und gestohlen – keine zwei Minuten benötigen. In die Autos gelangen sie zumeist durch das Einschlagen einer Seitenscheibe. Das Diebesgut gelangt nach Angaben der Polizei in der Regel ins osteuropäische Ausland. Dort würden die Geräte dann wieder verbaut.

Wenig Schutz

Anders als bei mobilen Navigationsgeräten tut sich die Polizei mit Ratschlägen zum Schutz von fest eingebauten Navigationsgeräten schwer. Wer über eine Garage verfügt, sollte sein Fahrzeug tunlichst dort abstellen, rät Sprecherin Anteje Heymanns. Wem eine solche Abstellmöglichkeit aber fehlt, dem bleibt als Rat lediglich, das Auto an gut beleuchteten Stellen, etwa unter einer Laterne, zu parken. "Auch belebte Gegenden wirken eher abschreckend auf die Täter", sagt Heymanns. Sie appelliert in diesem Zusammenhang grundsätzlich an die Bevölkerung, jegliche verdächtige Beobachtungen der Polizei zu melden. "Lieber einmal zu viel anrufen, als einmal zu wenig", sagt Heymanns. Frage des Tages

(RP)
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