Tönisvorst Modru: Goßen diskutiert mit Fluglärmkommission

Tönisvorst · Für Bürgermeister Thomas Goßen macht es "immer Sinn offen mit der Deutschen Flugsicherung zu diskutieren", wenn es darum geht, die Flugroute Modru in naher Zukunft zu verändern.

Seit kurzem steht Tönisvorsts Verwaltungschef an der Spitze der Düsseldorfer Fluglärmkommission. Für die Aktiven des Bürgervereins Tönisvorst gegen Fluglärm ist dies mit ein Grund, warum Goßen sich im Gremium, in dem alle Anrainer des Düsseldorfer Flughafens vertreten sind, für die Begradigung der Umwegstrecke starkmachen soll.

Der zweite Grund: Ende 2012 könnten die Staatsgrenzen für den Flugverkehr in Europa fallen. Auch die Route Modru, die derzeit noch über Willich, Tönisvorst sowie Krefeld und Kempen verläuft, stehe auf der Liste der EU-Kommission, so die Fluglärm-Gegner. "Die Vereinheitlichung des europäischen Luftraums ist ein Thema", bestätigt Bürgermeister Thomas Goßen. "Ich schließe daher auch nicht aus, dass die Düsseldorfer Fluglärmkommission nach Beratung mit einer Stimme spricht."

Wichtig sei allerdings, dass zunächst das Gespräch mit allen Vertretern der Städte und Gemeinden geführt werden müsse, so Goßen weiter. "Denn was für die eine Kommune Entlastung bedeutet, kann bei der anderen eine Belastung hervorrufen." Das Gremium müsse schließlich an einem Strang ziehen und sich einig über das Ziel sein.

Aus Erfahrung — Goßen gehört der Düsseldorfer Fluglärmkommission bereits seit 2005 an — weiß der Tönisvorster Verwaltungschef, dass man in Bezug auf die EU-Beschlüsse "einen langen Atem braucht" und "dass man beim Bohren dickerer Bretter dran bleiben muss". "Ich habe einen klaren Auftrag, die Interessen der Stadt Tönisvorst und ihrer Bürger zu vertreten", erklärt der Rathaus-Chef. Die Begradigung der Umwegstrecke werde daher Thema in der Fluglärmkommission sein.

Modru wurde aufgrund belgischer Bestimmungen (Flughöhe) eingeführt. Seitdem nehmen die Maschinen auf deutscher Seite einen Umweg von knapp 60 Kilometer. FRAGE DES TAGES

(RP/rl)
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