Stadt Kempen Mit dem OP-Besteck ans Gummibärchen

Stadt Kempen · Erstmals gab es am Kempener Thomaeum MINT-Tage. Am Montag und am Dienstag erwartete die Schüler ein volles Programm - rund um die Fächer dieses Bereiches mit vielen Exkursionen und besonderen Angeboten.

 Leonhard Röttinger, Maximilian Berger, Marc Kuschke, Timo Fröhlich und Matthias Artz (v.l.n.r.) brüten über Lösungen für den Stadtverkehr der Zukunft.

Leonhard Röttinger, Maximilian Berger, Marc Kuschke, Timo Fröhlich und Matthias Artz (v.l.n.r.) brüten über Lösungen für den Stadtverkehr der Zukunft.

Foto: hüskes

Bei Christine, Carlotta und Laetitia hat eine lebhafte Diskussion eingesetzt. Gehört die Beleuchtung in Kempen mit zu den Punkten, die den Stadtverkehr der Zukunft betreffen, und wie sieht es überhaupt mit Licht in der Thomasstadt aus? Carlotta findet, dass Kempen eigentlich gut beleuchtet ist. Aber Laetitia meint, schon so einige Schwachstellen in der dunklen Jahreszeit entdeckt zu haben. Christine regt sich darüber auf, dass in einem der Kempener Industriegebiete auch tagsüber die Straßenlaternen brennen. Sie hält das für Energieverschwendung. Ein Punkt, der so viele Meinungen auslöst, muss festgehalten werden, wenngleich es dafür gleich eine rote und eine gelbe Karte gibt. Denn es gibt sowohl Negatives als auch Positives zum Thema Beleuchtung aufzulisten.

Aber nicht nur bei den drei Neuntklässlern sammeln sich die roten und gelben Karten, was den Stadtverkehr der Zukunft angeht. Kritikpunkte, Wünsche, Anregungen und Lob werden von weiteren Schülern, die ebenfalls in Kleingruppen arbeiten, auf den Karten festgehalten.

"Ich bin gespannt, was dabei herauskommt", meint Heinz Puster, der gerade die Wand vorbereitet, auf der es gleich zur Auswertung kommen wird, bevor die Eintragungen in die große Karte erfolgen. Der Umweltreferent der Stadt Kempen leitet an diesem Morgen die Planungswerkstatt "Stadtverkehr der Zukunft" im Thomaeum - eins von vielen Angeboten, die an zwei Tagen im Kempener Gymnasium das Bild bestimmen. Erstmals veranstaltet das Kempener Gymnasium so genannte MINT-Tage. "Wir sind eine MINT-Schule und wollen mit dem Angebot die Bandbreite dieser Fächer demonstrieren. Dabei gehen wir stufenorientiert vor, damit wir altersgemäße Angebote machen können", sagt Barbara Godizart, die die Tage federführend organisierte.

Die Planung begann schon im vergangenen Jahr nach den Sommerferien. Barbara Godizart holte rund 20 Kooperationspartner mit ins Boot, darunter das Kempener Krankenhaus, verschiedene Hochschulen und Unternehmen. Das Odysseum in Köln wurde genauso besucht wie der Terrazoo in Rheinberg. Wobei passend zu den einzelnen Exkursionen auch entsprechende Vorbereitungen am ersten MINT-Tag in der Schule liefen. "Wir haben die Besonderheiten von Reptilien und Amphibien herausgearbeitet und schauen uns im Terrazoo alles genau an", freut sich die Fünftklässlerin Marie, die zusammen mit weiteren Klassenkameraden auf den Reisebus wartet, der sie nach Rheinberg bringen soll.

In der Aula hat Barbara Godizart unterdessen alle Hände voll zu tun. Es gilt 80 Schüler der Einführungsstufe auf die sieben Programmpunkte beim Besuch des Hospitals zum Heiligen Geist zu verteilen, die jeder Schüler vorab auswählen konnte. "Wir haben die Einführungsstufe für diese zwei Tage geteilt. Einige Schüler besuchen das Kempener Krankenhaus, während andere in den Biologie-Räumen Schweine-Innereien sezieren", erklärt die Lehrerin. Alexander freut sich so auf die minimalinvasive Chirurgie, bei der die Schüler die Operationsgeräte selber ausprobieren dürfen - und zwar an Gummibärchen. "Das Sezieren war auch sehr interessant. Was man sonst nur von Skizzen kennt, hat man ganz anders erlebt", sagt der Oberstufenschüler, der bereits einen Biologie-Leistungskurs belegt. Christina und Clara haben sich dagegen für die Intensivstation und den OP-Bereich entschieden und sind ebenfalls sehr gespannt, was sie im Krankenhaus erwartet.

(tref)
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