Stadt Willich Mit Bohrloch 30 Meter tief in die Erde

Stadt Willich · Die "1. Willicher Praxistage Geothermie" stehen an: Neben neun Bohrungen, die jedermann live beobachten kann, gibt es jede Menge Information - bevor man bei der "Langen Nacht der Wärmepumpen" ins Gespräch kommen kann.

 Freuen Sich auf das Demonstrations- und Forschungsprojekt (von links): Ute Ranft (EZ:W), Leonhard Thien (EnergieAgentur NRW) Bernd Bremerich (Geobit GmbH) und Willichs Klimamanager Marcel Gellißen.

Freuen Sich auf das Demonstrations- und Forschungsprojekt (von links): Ute Ranft (EZ:W), Leonhard Thien (EnergieAgentur NRW) Bernd Bremerich (Geobit GmbH) und Willichs Klimamanager Marcel Gellißen.

Foto: STADT

Forschung trifft auf Praxis, Fachleute, Bohrer und Anwender: Das Energiezentrum Willich und die EnergieAgentur NRW laden alle interessierten Bürger zu den "1. Willicher Praxistagen Geothermie" ein. Am Freitag, 25. September, entsteht im Energiezentrum Willich an der Gießerallee 19 unter den Augen der Besucher ein Erdwärmesonnen-Testfeld als Demonstrations- und Forschungsobjekt: "Live und in Farbe" können die Besucher ab 10 Uhr die verschiedenen Phasen einer Erdwärmesonden-Bohrung live vor Ort erleben, erfahrenem Personal am Bohrer über die Schulter schauen und so unter anderem Einblicke in die Möglichkeiten der Qualitätssicherung in Geothermie-Projekten gewinnen.

Neun Bohrungen werden auf dem Parkplatz hinter dem Gründerzentrum im Stahlwerk Becker ins Quartär gesetzt - also rund 30 Meter tief in die Erde und damit in den jüngsten Zeitabschnitt der Erdgeschichte (der immerhin auch schon 2,5 Millionen Jahre zurückreicht, was unter geologischen Gesichtspunkten allerdings soviel wie "eben erst" bedeutet).

Neun Bohrungen: das dank vieler an den Ergebnissen interessierter Fachfirmen gesponserte und darum weitestgehend ohne öffentliche Mittel auskommende Forschungsprojekt zielt unter anderem darauf ab, ergebnisoffen auszutesten, welche der drei unterschiedlichen Erdwärmesonden-Typen und welche der drei verschiedenen "Verpressmittel" (mit Zementsuspension und mit Ton-Pellets) zu welchen Ergebnissen respektive zu welcher Effizienz führen - und anders als in Feldversuchen dieser Art werden die Forschungsergebnisse hinterher komplett jedem, der interessiert ist, zur Verfügung gestellt.

Und "nebenher" geht es dann auch um die Entwicklung einer Qualitäts-Management-Linie zur Sicherstellung bestmöglicher Umsetzung eine Geothermieprojekts - "von der ersten Planung bis hin zur fertigen Anlage", so der mit veranstaltende Diplom-Geologe Bernd Bremerich von der Geobit Energie-Projekte GmbH.

Begleitend gibt es zu den Bohrarbeiten ein informatives Rundum-Vortragsprogramm: Unter anderem wird die Potenzialstudie Geothermie NRW vorgestellt (14.30 Uhr), der Ablauf eines Geothermievorhabens (15 Uhr), Effizienzkonzepte unter Abstimmung oberirdischer und unterirdischer Anlagenteile (15.30 Uhr), die Entwicklung von Qualitätsstandards (16.30 Uhr), die Kombination von Wärmepumpen und Geothermie (17.30 Uhr) und auch bessere Fördermöglichkeiten (18.15 Uhr) - bevor am Abend die "Lange Nacht der Wärmepumpen" ansteht: Dann geht es eher gesellig zu, so Ute Ranft vom einladenden Energiezentrum Willich: "Musik, Grillen, Getränke und gute Stimmung werden dann Trumpf sein."

(RP)
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