Männergesangverein in Schiefbahn „Cäcilia“ wird 175 Jahre alt

Schiefbahn · Der Männergesangverein aus Schiefbahn blickt auf eine lange Geschichte zurück. Derzeit singen 18 Männer mit.

 Der MGV Cäcilia Schiefbahn im Jahr 1887

Der MGV Cäcilia Schiefbahn im Jahr 1887

Foto: Wolfgang Kaiser

Ein stolzes Alter hat der Männergesangverein Cäcilia Schiefbahn erreicht: 175 Jahre wird er alt. Die Feierlichkeiten sind wegen des Coronavirus zwar durcheinandergewirbelt worden (siehe Info), doch der Vorstand unter dem Vorsitzenden Hubert Callens, seinem Stellvertreter Dieter Alberg, Geschäftsführer Klaus Janßen und Schatzmeister Manfred Esser berichtet im Gespräch über den Verein.

18 aktive Sänger sind derzeit im MGV Cäcilia. Der älteste wird bald 95, der jüngste ist 69 Jahre alt. Wer einmal in den Chor kommt, der bleibt, so scheint es, auch fast ein Leben lang dabei. Der 1943 geborene Manfred Esser zum Beispiel singt seit 1971 im MGV Cäcilia. Kennengelernt hat er den Chor damals bei Konzerten. Seit 1975 ist er Schatzmeister. Sein Lieblingslied? Schuberts „Im Abendrot“. Dieter Alberg singt seit 1988. Mit 40 Jahren ist er in den Chor eingetreten. Sein Berufsleben hat ihn sehr gefordert, die Chorproben boten ihm den erforderlichen Ausgleich. „Die meisten Kontakte“, sagt der in Düsseldorf geborene Alberg, „habe ich über den Chor gefunden.“ Er hat ein Lieblingslied, das er sich schon mal für die eigene Bestattung reserviert hat: Es ist Beethovens Hymne an die Nacht.

 Klaus Janßen (von links), Manfred Esser, Hubert Callens und Dieter Alberg zeigen Erinnerungsstücke aus der langen Vereinsgeschichte.   Fotos: Wolfgang Kaiser

Klaus Janßen (von links), Manfred Esser, Hubert Callens und Dieter Alberg zeigen Erinnerungsstücke aus der langen Vereinsgeschichte. Fotos: Wolfgang Kaiser

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Das Repertoire des Chors ist sehr groß. 300 meist klassische und deutschsprachige Lieder umfasst es, wovon die Männer 50 „auf Anhieb und auswendig“ singen können. Auch Klaus Janßen singt in Knaben- und Kirchenchören, seitdem er acht Jahre alt ist. 1984 trat er in den MGV Cäcilia ein. „Das hat mir noch nie leidgetan“, betont er. Hubert Callens hat auch immer gesungen. Er kannte viele der Sänger des Schiefbahner Chores. Anfangs war er sich nicht sicher, ob das alles klappen würde. Aber: „Es hat immer Spaß gemacht.“

Die vier Männer haben schon eine ganze Reihe von Chorleitern erlebt: Peter Meyer hat mit 29 Jahren Chorleitung den Chor stark geprägt. 2000 hörte er auf, danach folgten vier weitere Dirigenten. Seit 2010 leitet Frank Scholzen den Männergesangverein.

Wie viele Chöre wünscht sich auch der MGV Cäcilia neue Sänger. Es gebe gute Gründe dafür, in einem Chor mitzusingen: Nicht nur mache Singen Spaß, wie die vier Vorstandsmitglieder betonen. „Es dient auch der Gesundheit und der Erhaltung der geistigen Beweglichkeit“, betont Alberg. Und: Es schaffe den Ausgleich und den Abstand zum Job.

„Wenn ich früher, als ich noch berufstätig war, freitagsabends von der Chorprobe nach Hause kam, war das ein guter Abschluss der Arbeitswoche und ein guter Beginn des Wochenendes“, erinnert sich Hubert Callens. Singen im Chor schaffe Zusammenhalt auch über die Chorprobe hinaus. Und nicht zuletzt: „Es fördert das Selbstbewusstsein und die gesellschaftliche Einbindung“, sagt Dieter Alberg.

Wer Lust hat, der komme (nach der Corona-Krise) an einem Freitagabend in den Gasthof „Be dem Bur Hoster“ an der Hubertusstraße in Schiefbahn zur Probe. Sie beginnt um 20 Uhr und dauert 90 Minuten. Beim anschließenden Bier kann der Abend ausklingen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort