Stadt Willich Masterplan Kinder: Projektskizze kommt

Stadt Willich · Um den von der Willicher CDU geforderten Masterplan Kinder zu erstellen, wollte die Stadtverwaltung vom Fachausschuss grünes Licht haben für eine Kooperation mit einer Hochschule. Der Ausschuss hatte Bedenken.

Die Willicher Stadtverwaltung soll für die nächste Jugendhilfeausschusssitzung eine Projektskizze für einen Masterplan Kinder vorlegen. Er soll dem Ziel dienen, das Förder- und Betreuungssystem für Kinder in der Stadt Willich weiter zu entwickeln. Das hat der Jugendhilfeausschuss der Stadt Willich einstimmig beschlossen. In der nächsten Sitzung will das Gremium dann eine Prioritätenliste beschließen, welche Fragestellungen vorrangig bearbeitet werden sollen.

Der Beschluss geht auf einen Antrag der CDU-Fraktion zurück. Sie hatte einen Masterplan Kinder beantragt, der erstens den Ist-Zustand der Förderung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen von der U3-Betreuung bis in weiterführende Schulen beschreibt, zweitens darstellt, wie die gegenwärtige Situation weiterentwickelt werden kann, und drittens Aussagen darüber macht, welche Organisationen und Prozesse dafür notwendig sind. Die Verwaltung hatte, wie von der Union gefordert, zur Ausschusssitzung eine Projektplanung vorgelegt. In der Beschlussempfehlung der Verwaltung hieß es ergänzend, die Verwaltung möge bis zur nächsten Ausschusssitzung einen konkreten Vorschlag zur Kooperation mit einer Hochschule vorlegen, die bei der Erstellung des Planes behilflich sein könnte. Zu diesem Punkt gab es eine heftige Diskussion, an deren Ende dieser Vorschlag der Verwaltung zunächst aus der Beschlussempfehlung gestrichen wurde.

Erika Klopmeier, Sprecherin der SPD im Ausschuss, sagte: "Es wird im Kinder- und Jugendbereich immer nur geplant, es muss auch einmal umgesetzt werden." Wenn externer Sachverstand dazu geholt werden solle, koste das viel Geld, Geld, das die Stadt derzeit nicht habe. Klopmeier bezweifelte zudem, ob für die Fragen, die zu klären seien, externer Sachverstand notwendig sei.

Für die FDP sagte Thomas Brandt, seine Fraktion könne der auf Basis des CDU-Antrags formulierten Beschlussempfehlung der Verwaltung zustimmen. Ein solcher Plan diene dazu, alle für die Kinder- und Jugendbetreuung notwendigen Fäden zusammenzuführen. Merlin Praetor, Sachkundiger Bürger der Grünen-Fraktion, sagte, dass nach Auffassung der Grünen die Fakten auf dem Tisch lägen. Sie müssten nicht neu ermittelt werden, was nur unnötig Verwaltungskräfte binde.

Für die CDU-Fraktion sagte Dr. Paul Schrömbges, seine Fraktion halte den Masterplan für notwendig. Wenn zum Beispiel es künftig eine Verdoppelung der U3-Plätze gebe, was Experten nicht ausschlössen, müsse ein pädagogisches Konzept ebenso her wie ein finanzielles Konzept und ein Raumkonzept. Auch das Thema Inklusion werde Kindergärten und Schulen vor große Herausforderungen stellen, auf die die Stadt eine Antwort geben müsse. Der Masterplan solle den Gesamtzusammenhang von Bildung und Förderung von Kindern und Jugendlichen in der Stadt verdeutlichen und dabei auch die Bedeutung der Zivilgesellschaft in den Blick nehmen. Verschiedene Bausteine müssten zueinander passen. Externen Sachverstand könne dabei auch das Landesjugendamt einbringen. Hochschulen, so Schrömbges weiter, arbeiteten als Kooperationspartner auch kostenfrei, zum Beispiel, wenn zu bestimmten Themen Bachelorarbeiten an Studenten vergeben würden.

Die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger sagte, die Verwaltung benötige zu einigen Themen im Masterplan externe Hilfe, etwa, wenn es darum gehe, Ergebnisse von Untersuchungen wie den Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung oder die "Shell-Studie" auf Willich zu übertragen.

(RP)
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