Stadt Willich Masterplan Kinder nimmt jetzt Fahrt auf

Stadt Willich · Es klingt bürokratisch, aber das Ziel ist eine bessere Bildungs- und Lebensqualität für Kinder und Jugendliche in Willich: Im Schulausschuss wurde jetzt über den "Masterplan Kinder und Jugendliche" diskutiert.

Jetzt hat der nächste beteiligte Ausschuss seine Zustimmung gegeben: Der Schulausschuss beauftragte am Mittwochabend die Verwaltung für die nächste Sitzung nach der Sommerpause im September, eine Projektskizze für den "Masterplan Kinder und Jugendliche" vorzulegen. Darin sollen anstehende Themen und Zeitvorstellungen aus dem Zuständigkeitsbereich des Schulausschusses aufgelistet werden. Der Ausschuss verständigte sich damit auf den gleichen Wortlaut wie bereits der Jugendhilfe-Ausschuss in der vorigen Woche für seinen Aufgabenbereich zum Beispiel bei den Kindertagesstätten.

Die Diskussion über den Tagesordnungspunkt war ausgiebig. Denn schon zu Beginn der Sitzung hatte Ralf Klein (FDP) beantragt, den Tagesoprdnungspunkt zu verschieben, weil seine Fraktion noch Beratungsbedarf habe. Dies unterstützte Uli Winkler für die SPD. Dr. Robert Brintrup und Bernd Sporckmann erklärten für die CDU, dass die inhaltliche Diskussion an diesem Punkt noch nicht beginnen solle. Dazu sei später noch ausreichend Raum und dabei würden Beiträge aller Parteien berücksichtigt. Die Absetzung wurde abgelehnt — die spätere Abstimmung nach der regulären Diskussion im Ausschuss ergab Zustimmung seitens der CDU und der Grünen für die Beauftragung der Projektskizze.

Außerdem diskutierte der Ausschuss über einen Bürgerantrag der Initiative "Willicher Kinder". Diese hatte unter anderem beantragt, dass die Elternbeitragssatzung nicht geändert werden solle und die Qualität der Betreuungsangebote in Kindertagesstätten und Offener Ganztagsschule (OGS) nicht weiter abgesenkt werden solle. Außerdem solle die Verwaltung eine Bedarfsabfrage zur Weiterentwicklung verschiedener Betreuungsangebote in den Grundschulen machen, inklusive der Einführung einer Rhythmisierten Ganztags-Grundschule. Der zuständige Geschäftsbereichsleiter Bernd Hitschler-Schinhofen wies daraufhin, dass bisher immer die Schulen selber über ihre Konzepte entschieden hätten. "Wenn wir die Elterninitiative jetzt mitentscheiden ließen, würden wir dieses System ein Stück weit zurücknehmen", sagte er. Außerdem dürften Sozialdaten der Familien nicht preisgegeben werden. Die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger erklärte, die Elterninitiative wolle auch weiterhin eingebunden werden. Die Verwaltung sei offen für Gespräche, die Initiative könne Bürgeranträge stellen oder sich an die Politik wenden. Sie hielt es allerdings für problematisch, wenn in den Ausschüssen immer wieder Diskussionen mit den Eltern stattfänden. Damit "würden wir die Politik ad absurdum führen", so Schwerdtfeger.

Das Thema "Einrichtung neuer OGS-Gruppen" ist bis auf weiteres vom Tisch, weil kein so großer Bedarf da ist. Einzelfälle sollten auf eine Warteliste gesetzt werden. Außerdem empfiehlt der Ausschuss dem Rat, auf die Einführung eines Geschwisterkind-Beitrages zu verzichten.

Die Vertreter der Elterninitiative waren nicht zufrieden. Sie bemängelten, dass der Ausschuss nicht auf alle ihre Anregungen eingegangen sei.

(djm)
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