Zu Gast in Neersen Strack-Zimmermann sprach über Lage in Afghanistan

Neersen · Die Willicher FDP hatte die kommunalpolitische und verteidigungspolitische Sprecherin der Liberalen im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, eingeladen. Im Neersener Wahlefeldsaal berichtete sie über die Lage in Afghanistan.

  
 Die Willicher Liberalen hatten Marie-Agnes Strack-Zimmermann in den Neersener Wahlefeldsaal eingeladen. 
  Foto: Prümen

Die Willicher Liberalen hatten Marie-Agnes Strack-Zimmermann in den Neersener Wahlefeldsaal eingeladen. Foto: Prümen

Foto: Norbert Prümen

Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist Kommunalpolitische Sprecherin der FDP im Deutschen Bundestag. Auf Einladung der Willicher Liberalen sprach sie am Sonntagabend im Wahlefeldsaal. Die 63-jährige Düsseldorferin gehört auch dem Verteidigungsausschuss an und ist verteidigungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. So kam es, dass kommunalpolitische Themen so gut wie keine Rolle spielten. Enttäuscht war darüber offenbar niemand. Das lag wohl auch daran, dass die FDP-Politikerin viel Interessantes über die Lage in Afghanistan zu berichten hatte.

Die schnelle Machtergreifung durch die Taliban sei durchaus mit Ansage erfolgt. Was sie tragisch findet: „dass die 300.000 afghanischen Soldaten, die vom Westen ausgerüstet und ausgebildet wurden, nicht bereit waren, für ihre Nation zu kämpfen.“ Und sie verlangte Konsequenzen angesichts der kaum erträglichen Bilder. „Politiker wie Heiko Maas hätten zumindest ihren Rücktritt anbieten müssen.“ Schuld sei aber vor allem Donald Trump, der sich vor einem Jahr mit den Taliban an einen Tisch gesetzt habe mit dem Ergebnis, dass der Westen das Land verlassen werde. Die USA wollten „eine Baustelle weniger“, so Strack-Zimmermann. „Der Westen hat das Land fluchtartig verlassen, ohne beispielsweise die Ortskräfte in Sicherheit zu bringen“, beklagte sie.

Vor der Realität habe man die Augen verschlossen, wichtige Zeit für eine Rettungsaktion habe man verstreichen lassen. Was für sie feststeht: „Die Bundeswehr ist draußen und wird auch nicht wiederkommen.“ Wenn sich Afghanistan jedoch zum Terroristencamp entwickele, würden die Amerikaner höchstwahrscheinlich agieren. Die 63-Jährige geht davon aus, dass die Taliban im Vorfeld bereits mit China und Russland verhandelt haben, die ihren Rohstoffhunger in dem armen Land stillen wollten. Die Erfahrungen in Afghanistan könnten Auswirkungen auf den Militäreinsatz in Mali haben – dort sind Bundeswehrsoldaten als Ausbilder im Einsatz, während Frankreich Kampftruppen entsandt hat. „Es könnten jetzt Zweifel am Sinn der Aktion, vor allem an der Ausbildung von Soldaten, aufkommen“, sagte die Politikerin.

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