Schulleiterin verlässt das St. Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn Frau Peters beendet den Unterricht

Schiefbahn · Margret Peters leitet seit 13 Jahren das St.-Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn, nun geht die 63-Jährige in den Ruhestand. Ihre Nachfolge tritt ihr bisheriger Vertreter Andreas Päßler an.

 13 Jahre lang war sie Schulleiterin des Schiefbahner St.-Bernhard-Gymnasiums, nun geht Margret Peters in den Ruhestand. Sie freut sich darauf, viel Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können.

13 Jahre lang war sie Schulleiterin des Schiefbahner St.-Bernhard-Gymnasiums, nun geht Margret Peters in den Ruhestand. Sie freut sich darauf, viel Zeit mit ihrer Familie verbringen zu können.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Die diesjährigen Sommerferien werden für Margret Peters keine Ferien sein. Die Schulleiterin des Schiefbahner St.-Bernhard- Gymnasiums geht nämlich in den Ruhestand, und der braucht keine Ferien mehr. „Eigentlich habe ich nie an die Schulleitung gedacht. Ich wollte immer nur pädagogisch tätig sein und war unter anderem in der Lehrerausbildung aktiv“, erinnert sich Peters. Allerdings kam es vor 13 Jahren ganz anders.

Geboren und aufgewachsen ist Peters in Neuss, wo sie auch ihr Abitur machte. Danach führte es sie für das Lehramtsstudium an die damalige Universität-Gesamthochschule Siegen. Englisch und Psychologie waren ihre Fächer, später nahm sie noch Philosophie hinzu. Im Rahmen ihres Englischstudiums verbrachte die gebürtige Neusserin zwei Semester in Wales in Großbritannien. Dort engagierte sie sich außerhalb der Hörsäle; Peters wurde Mitglied der „Mountain Rescue“ an ihrer Universität. „An den Unis werden viele Angebote außerhalb des eigentlichen Studiums angeboten. Ich bin begeisterte Bergwanderin und gehörte zu einer Wandergruppe, die nicht nur gemeinsam unterwegs war, sondern auch Wanderer zum Beispiel bei Wetterumschwüngen mit vom Berg holte“, erläutert die 63-Jährige. Wie schnell das Wetter in Wales umschlagen kann, hatte sie selbst beim Wandern oftmals festgestellt.

Nach dem Abschluss in Siegen ging es an ihre ehemalige Schule, das Neusser Gymnasium Marienberg, zurück. „Das Fach Psychologie gab es damals an Marienberg noch nicht. Das habe ich in meiner dortigen 23-jährigen Tätigkeit mit aufgebaut“, berichtet Peters. Aber nicht nur in diesem Bereich war sie aktiv, sondern auch im Lehrerrat, bei den Lehrern der Schülervertretung, beim Aufbau von zahlreichen außerschulischen Aktivitäten, sie ließ sich zur Beratungslehrerin ausbilden und war sechs Jahre lang Fachleiterin für Psychologie – die Liste ist lang. Und dann kam der Moment, an dem die gerade pensionierte Schulleiterin des Marienberg-Gymnasiums Peters ansprach, ob sie sich nicht vorstellen könnte, einen Schulleiterposten zu übernehmen. Sie wusste von einer Stelle, die ihrer Meinung nach genau zu Peters passen würde.

Die Lehrerin überlegte. Das Interesse, noch mal etwas anderes zu machen war groß. Sie bewarb sich, nachdem sie dem St.-Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn einen Besuch abgestattet hatte und von der Einrichtung in dem großräumigen Park begeistert war. Die Einarbeitung war für die großen Ferien vorgesehen, doch ihr Vorgänger am St.-Bernhard-Gymnasium brach sich das Bein und konnte nicht arbeiten. Damit war der alte Schulleiter weg, die Malteser übernahmen das Gymnasium gerade als neuer Träger von den Hünfelder Oblaten – und mittendrin startete Peters als neue Schulleiterin. „Ich habe mir als Erstes gedacht: Du musst wissen, wo die Schüler herkommen, und die Umgebung kennenlernen“, erinnert sich Peters. So unternahm sie in den Sommerferien vor 13 Jahren keine Urlaubsreise, sondern zusammen mit ihrem Mann zahlreiche Radtouren durch Willich, Schiefbahn, Neersen und Anrath. Als sie im August 2007 – unterstützt vom Kollegium – offiziell die Stelle antrat, rollte ein bauliches und pädagogisches Konzept von großen Ausmaßen an.

Die Gebäude, die von den Hünfelder Oblaten an die Stadt gegangen waren, wurden im laufenden Betrieb saniert, und der gebundene Ganztag ging in die Planung. Die Über-Mittag-Betreuung, eine Mensa und ein Selbstlernzentrum – es galt, Meilensteine für das Gymnasium umzusetzen. Peters spricht von turbulenten, arbeitsreichen und schönen 13 Jahren an einer Schule mit Charme und modernster Ausstattung. „Ganztag bedeutet für mich immer, einen Lebensraum zu schaffen, in dem sich junge Menschen wohlfühlen. Schule muss den Rahmen geben, damit Kinder sich eigenständig entwickeln können“, betont Peters.

Etwas, das ihr am St.-Bernhard-Gymnasium geglückt ist. Zusammen mit dem Team schuf sie, ausgerichtet nach dem sozialen Anspruch des Schulträgers, eine Schule, die sich kontinuierlich zum Wohle der Schüler weiterentwickelt. „Ich kann die Schule besten Gewissens in gute Hände legen. Es ist wie ein Kind. Das gibt man auch nur in gute Hände ab“, sagt Peters. Ihre Nachfolge übernimmt ihr bisheriger Stellvertreter Andreas Päßler.

Peters freut sich nun auf viel Zeit mit ihrer Familie, allen voran den Enkelkindern Raphael und Frieda.

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