Stadt Willich Männerchor bringt Frauen zum Lachen

Stadt Willich · Wenn der Vereinigte Männerchor Willich zu seinen Hausfrauen-Nachmittagen einlädt, ist der Kaisersaal regelmäßig ausgebucht. Am Freitag steigt die letzte von drei Veranstaltungen, die bislang beim Publikum sehr gut ankamen.

 Hedwig Sieberichs als "Engel Hettwich" wurde bei ihrem Einzug in den Kaisersaal von den Besucherinnen des Hausfrauen-Nachmittags begeistert empfangen.

Hedwig Sieberichs als "Engel Hettwich" wurde bei ihrem Einzug in den Kaisersaal von den Besucherinnen des Hausfrauen-Nachmittags begeistert empfangen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wenn Sänger die Liedtexte beiseitelegen, sich stattdessen Briefträger oder Banker das luftige und bauchfreie Tanzkostüm überziehen oder Tenor- und Bassstimmen als Saaldiener die Kulissen verschieben, dann ist die Zeit gekommen. Gemeint sind die närrischen Hausfrauen-Nachmittage des Vereinigten Männerchores (VMC) 1820 Willich. "Da simmer dabei", sagten sich bislang 800 Frauen im Kaisersaal. Heute zur dritten Sitzung kommen die nächsten 400 kostümierten Jecken der Klönclubs und Freundeskreise in den Kaisersaal Schiffer.

Michael Nelke singt an sich beim VMC den zweiten Bass. Diesmal spielte er die erste Geige. Denn der 72-Jährige war der erste Stimmungssänger, sorgte gleich zu Beginn für gute Laune. Michael Nelke macht seit den Anfängen der VMC-Hausfrauen-Nachmittage mit. "Das dürften mittlerweile 34 Jahre sein", schätzt er. Auf der Bühne blinzelte er auch kurz einer nahen Angehörigen zu: Schwiegertochter Sandra Stocks-Nelke. Die 42-Jährige war wieder die Präsidentin des Elferrates, der sich diesmal als grün-schwarze Hexen zurechtgemacht hatte.

Nur wenigen Männern im Saal war der Zutritt erlaubt. Dazu gehörte Jochen Makowski, der das Programm zusammengestellt und mit Michael Atsuki, Klaus Schwandt und Rolf Thomas den Part der Regisseure übernommen hatte. Die Interpreten hatten ein leichtes Spiel, trafen auf lach- und schunkelbereite Frauen.

Ein optischer Leckerbissen war "Engel Hettwich" (Hedwig Sieberichs) mit den Traummaßen 90-60-90 und mit ihrer Erklärung "Das andere Bein hat die gleichen Maße ...". Eine "Wuchtbrumme" war wenig später auch im zehnköpfigen VMC-Männerballett Hermann-Josef Bommes. Diesmal tänzelte die Gruppe um Friseurmeister Uli Eirmbter als feurige Brasilianerinnen über die Holzplanken. Zwischendurch kamen die Willicher Prinzengarde mit dem Kinderprinzenpaar, die Gardegirls der Rheydter Prinzengarde und "Feuerwehrmann Kresse" (Klaus Boemeke) auf seinen Rollerblades vorbei. Auch er war ein Volltreffer. Ein Beispiel: Der Hausarzt hatte Wasser in seinen Beinen festgestellt. Der ungläubige Kommentar seiner Kollegen: "Aber du trinkst doch nur Bier und Schnaps?" Und Kresses Antwort: "Da muss wohl beim Zähneputzen was durchgesickert sein ..."

Schon bei der ersten Sitzung war die Stimmung im Kaisersaal prima. Da brachte Bauchredner "Pierre Rubi" seine vorlaute Kuh Amanda mit, Manfred Dreschers als "Chantalle" eine beträchtliche Oberweite oder "Et Zweigestirn" (Roland Jansen und Carsten Forg) seine Parodien. Dschungelcamp, Berliner Flughafen oder das "SPD-Tränenkabinett" (Walter, Peer und Sigmar) bekamen ihren Teil ab. Am Mischpult hatte Wolfgang Greifzu mit den eingespielten Tuschs viel zu tun.

Und die Frauen lagen sich auch noch zum Schluss in den Armen, ließen die Rampensäue "Schlabber & Latz" genauso hochleben wie die Willicher Band "Hervshahne & Schäng". Die Musiker mit ihrem Sänger Joachim Kothen brachten Texte der Höhner und Bläck Fööss mit in den Kaisersaal, der am heutigen Abend sicher wieder einiges auszuhalten hat.

(wsc)
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