Stadt Willich Lösung für offene Jugendarbeit

Stadt Willich · Die offene Jugendarbeit in Schiefbahn befindet sich seit Monaten im Umbruch, weil die Pfarre St. Hubertus die offene Jugendarbeit in der Jugendfreizeiteinrichtung Leuchtturm einstellt. Jetzt gibt es eine Lösung.

 Norbert Kothen (Mitte), Vorsitzender des SC Schiefbahn 08, und die Geschwister André und Iris Fitzner, die das Jugendcafé betreiben möchten.

Norbert Kothen (Mitte), Vorsitzender des SC Schiefbahn 08, und die Geschwister André und Iris Fitzner, die das Jugendcafé betreiben möchten.

Foto: Schulz

Der SC 08 Schiefbahn soll in Schiefbahn ein Jugendcafé aufbauen und betreuen. Dafür entschieden sich unlängst die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses einstimmig. Der Verein war einer von drei Bewerbern, die im "Interessensbekundungsverfahren" ein Konzept eingereicht hatten. Als Mitbewerber waren der "Verein zur Förderung zukunftsweisender Jugendsozialarbeit (Asphaltkids)" und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) angetreten.

Personalkonzept nachbessern

Die Verwaltung hatte alle drei Konzepte Mitte Juli den Obleuten der Fraktionen vorgestellt. Dabei waren noch eine Reihe von Fragen an den SC Schiefbahn und die anderen Bewerber aufgekommen, die aber mittlerweile alle beantwortet worden sind. In einer abschließenden Bewertung kam die Verwaltung zu dem Ergebnis, dass die Konzepte des SC Schiefbahn den Verwaltungsvorstellungen am nächsten kommen. Allerdings müsse noch das Personalkonzept in Abstimmung mit der Verwaltung nachgebessert werden. Dieser Auflage stimmte der Verein, der durch den Vorsitzenden Norbert Kothen vertreten war, zu.

Das Konzept sieht vor, dass ein Jugendcafé und Beschäftigungsmöglichkeiten für benachteiligte Jugendliche entstehen sollen. Der SC 08 will das Projekt in die Strukturen des Vereins einbinden. Er will auf vorhandene Räume und Sachausstattung zurückgreifen sowie bereits bestehende Kontakte und Erfahrungen von Personen, die in der Kinder- und Jugendarbeit des Vereins und der sozialen Arbeit tätig sind, nutzen. Außerdem will er mit anderen Trägern, Einrichtungen und Netzwerken außerhalb des Vereins zusammenarbeiten.

Im Jugendcafé sollen benachteiligte Jugendliche beschäftigt werden, damit sie Alltags- und Spezialfertigkeiten erwerben und den Einstieg in den freien Arbeitsmarkt schaffen. Dazu kommen Beratungs- und Weiterbildungsangebote und die Beteiligung an den sportlichen Aktivitäten des Vereins. Weitere Ideen für die Zukunft sind der Bau einer Grillhütte, ein Minigolf-Platz oder eine Beachvolleyball-/Beachsocceranlage.

Im Auschuss begrüßten die Politiker aller Fraktionen die Idee. Jugendrichter Frank Bußmann, der als Vertreter des für jugendliche Straftäter zuständigen Krefelder Gerichts, an den Sitzungen teilnimmt, schlug vor, dass eine Möglichkeit zur Ableistung von Sozialstunden in Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe geschaffen werden könnte. Dem stimmten Politik und Verwaltung zu.

Am Dienstag soll es ein Gespräch zwischen Vereinsvertretern und dem Jugendamt der Stadt Willich geben. Das bestätigte Vereinsvorsitzender Norbert Kothen. In dem Gespräch soll es um Details zur Einrichtung gehen. Das Jugendcafé soll zum 1. Januar des neuen Jahres starten. Frage des Tages

(djm)
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