Willich Kunstrasen für St. Bernhard

Willich · Die CDU hat in ihre „Agenda 2015“ die Idee aufgenommen, den Fußballplatz des St.Bernhard-Gymnasiums zum Kunstrasenplatz zu machen. Als dieser Vorschlag 2007 von der SPD kam, hatte die CDU ihn noch abgelehnt.

Die CDU hat in ihre „Agenda 2015“ die Idee aufgenommen, den Fußballplatz des St. Bernhard-Gymnasiums zum Kunstrasenplatz zu machen. Als dieser Vorschlag 2007 von der SPD kam, hatte die CDU ihn noch abgelehnt.

SCHIEFBAHN Kunstrasenplätze haben diverse Vorteile: Sie sind pflegeleicht, robust und bei Regen wesentlich besser bespielbar als Asche- oder Rasenplätze. Ist der Preis von rund 700 000 Euro für die Anlage einmal bezahlt, kostet der Betrieb die Kommunen nur noch eine überschaubare Summe.

Nachdem auf der Anrather Donkkampfbahn seit einigen Monaten Kunstrasen liegt, sind nun Neersen und Schiefbahn „dran“. So sieht es zumindest die CDU, die gestern die Aspekte Sport und Kultur ihrer Willicher „Agenda 2015“ vorstellte. Ein zentraler Punkt: Statt in beiden Ortsteilen separate Kunstrasenplätze anzulegen, sollte der heruntergekommene Ascheplatz des Schiefbahner St. Bernhard-Gymnasiums etwa 2011 zum Allwetterplatz mit Flutlichtanlage sowie dem begehrten Kunstrasen werden – den Platz könnten die Kicker des SC Schiefbahn und von Niersia Neersen dann im Wechsel nutzen. Da Umkleidekabinen und Fundament schon vorhanden seien, rechnet der stellvertretende Vorsitzende der Willicher CDU, Dr. Paul Schrömbges, mit Baukosten von lediglich 350 000 Euro. Ein Teil des Geldes würde aus der Sportstättenpauschale des Landes kommen.

Niersia-Sprecher Andre Fitzner begrüßt den Plan, da die CDU damit eine Idee aufgreife, die ursprünglich von beiden Vereinen komme. Durch den Wechsel von Heim- und Auswärtsspielen sei eine Verteilung gut machbar. Niersia selbst hat schon arge Probleme, Trainingsplätze für die wachsende Zahl an Mannschaften (zurzeit 17 Jugendteams und vier Seniorenmannschaften) zur Verfügung zu stellen. Ein Kunstrasenplatz käme da wie gerufen. Das St. Bernhard selbst klagt seit Jahren über die Zustände auf dem Platz, wo eigentlich 2000 Schüler von Gymnasium und Realschule trainieren sollen. Wegen des schlechten Zustands der Anlage (auf dem Ascheplatz wächst Moos) mussten sich viele St. Bernhard-Schüler beispielsweise auf den Anlagen des SC Schiefbahn auf die Bundesjugendspiele vorbereiten. Der Weg verkürzte die Trainingszeiten erheblich.

Erstaunen löst der CDU-Vorstoß bei SPD-Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid aus, selber Sportlehrer am St. Bernhard. Er hatte bereits im September 2007 im Schulausschuss die Umwandlung des Platzes zu einem Kunstrasenplatz beantragt. Das war von der CDU abgelehnt worden. Statt dessen wurden die Anlage von Laufbahn, Kugelstoßanlage und Weitsprunggrube beschlossen. Die Verwaltung hatte damals unter anderem darauf hingewiesen, dass die am Platz stehenden Bäume diesen verschatten und im Herbst mit Blättern bedecken würden, was gegen Kunstrasen spräche. „Es ist wieder ein Beispiel dafür, wie die CDU einen Antrag erst ablehnt und ihn dann später als ihren eigenen ausgibt“, kommentiert Röhrscheid. Frage des Tages

(RP)
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