Kreis-Lauf in Willich Nach dem Laufen gab es Kuchen

Willich · Landrat Andreas Coenen nahm am Sonntag in Willich am Kreis-Lauf teil. Es machten nur rund 60 Hobbysportler mit.

 Landrat Andreas Coenen (2.v.r.) hielt nicht nur die Begrüßungsrede, er lief auch selber beim „Kreislauf“ mit.

Landrat Andreas Coenen (2.v.r.) hielt nicht nur die Begrüßungsrede, er lief auch selber beim „Kreislauf“ mit.

Foto: Norbert Prümen

Das Wetter hätte besser nicht sein können. Aber die Resonanz war enttäuschend gering. Der Landrat hatte eine Erklärung: „Es gibt an diesem Wochenende viele andere Veranstaltungen wie das Altstadtfest im Kempen.“ Neonfarben bestimmten das Bild im Sportlerheim, schnell noch ein, zwei Möhren – der Blick auf den großflächigen Pflaumen- und Streuselkuchen war Motivation, möglichst schnell zu sein. Klaudia Schleuter, Geschäftsführerin des Kreissportbundes, hatte die Läufer entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit im Sport- und Freizeitzentrum an den Start geschickt. Wer den Kilometer in fünfeinhalb Minuten schafft, durfte in der ersten Gruppe starten. Die Walker und Nordic Walker waren natürlich nicht so schnell unterwegs, aber der Kreis-Lauf hat ja auch keinen Wettbewerbscharakter.

Andreas Coenen sorgte kurz vor dem Start für emotionale Momente: Er begrüßte die Polizistin Sandra Winkler, die sich an dem Lauf gemeinsam mit ihrem Mann Andreas beteiligte. Das ist bemerkenswert, weil sie am 27. Dezember 2017 einen schweren Dienstunfall hatte: Ein Lastwagen war auf das Polizeifahrzeug aufgefahren. Der Unfallver­ursacher kann zurzeit keine ausgedehnten Läufe machen wie gestern quer durch Wekeln und zurück, weil er zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt wurde.

Eva Richard vom Kreissportbund erklärte, warum es bei dem Kreis-Lauf so entspannt zugeht: „Es geht um den Spaß, Zeiten werden nicht genommen.“ Zu den Ersten, die das Ziel nach fünf Kilometern erreichten, gehörte Simon Beckers aus Kempen. „Ich bin eigentlich eher der Radfahrer als der Läufer“, sagte der 30-Jährige, der sich erstmal eine Tasse Kaffee gönnte. Den Organisatoren machte er ein Kompliment: „Die Strecke war so gut ausgeschildert, dass es praktisch unmöglich war, sich zu verlaufen.“ Rund die Hälfte der Läufer entschied, noch eine weitere Runde zu laufen. Nach zehn Kilometern schmeckte der Streuselkuchen dann doppelt so gut.

Im Sportlerheim gab es jede Menge Informationen, einige Vereine präsentierten sich. Frank ten Brinke vom Judo-Club Schiefbahn hatte einen ganzen Stapel Bruchbretter mitgebracht. Freddy Krüger vom TV Anrath erklärte: „Wir haben für jede Altersklasse das passende Angebot.“ Und er warb für den Jazz-Frühschoppen bei Schmitz-Mönk am 27. Oktober. Sport und Kultur werden auch bei der DJK-VfL zusammenkommen: Vereinsvorsitzender Helmut Frantzen hatte ein Plakat mitgebracht, das auf einen Poetry-Slam im Vereinsheim am 5. Oktober um 20 Uhr aufmerksam macht.

Angelika Feller, Vorsitzende des Kreissportbundes, gestand: „Wir hätten gerne doppelt so viele Starter gehabt.“ Diejenigen, die mitliefen, hatten jetzt bessere Gewinnchancen. Zu gewinnen gab es unter anderem zwei Laufanalysegeräte und einen 50-Euro-Gutschein von einem Sportgeschäft. Was für die Organisatoren ein Trostpflaster war: Die Teilnehmerzahl war zwar bescheiden, aber es gibt mittlerweile viele solcher Events wie den Rahser-Run in Viersen oder den Altstadtlauf in Kempen. Und das Wichtigste ist schließlich, dass sich Menschen bewegen.

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