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Stadt Willich Kompromiss-Angebot an Bürgerinitiative

Stadt Willich · Im Willicher Planungsausschuss haben Politik und Verwaltung der Bürgerinitiative zum Erhalt der 20 Kugelahorn-Bäume auf dem Markt einen Kompromiss angeboten - und der ist durchaus großzügig zu nennen.

 So sehen die überarbeiteten Planungen des Büros Kraft.Raum für die Umgestaltung des Willicher Marktplatzes aus. Planer René Rheims hat die Änderungsvorschläge eingearbeitet.

So sehen die überarbeiteten Planungen des Büros Kraft.Raum für die Umgestaltung des Willicher Marktplatzes aus. Planer René Rheims hat die Änderungsvorschläge eingearbeitet.

Foto: STADT

In der Sitzung des Willicher Planungsausschusses gab es am Dienstagabend ein Kompromiss-Angebot an die Bürgerinitiative "Pro Kugelahorn": Politik und Verwaltung bieten eine Umpflanzung der 20 Bäume (Kosten ca. 37.000 Euro) vom Markt an einen anderen öffentlichen Platz an, dazu die Finanzierung der Anwachspflege der drei Folgejahre (Kosten ca. 30.000 Euro). Außerdem sollen 20 weitere Bäume gepflanzt, und der Marktplatz soll nach den Ideen der Planer ebenfalls wieder mit Bäumen gestaltet werden.

Anlass war der Tagesordnungspunkt "Umgestaltung Marktplatz": Planer René Rheims, Inhaber des Büros Kraft.Raum, stellte Politikern und einigen Zuhörern die Weiterentwicklung des Ursprungsplanes für den neuen Marktplatz in Alt-Willich vor. Sein Büro hatte im Mai den Gestaltungswettbewerb gewonnen. In der Weiterentwicklung des Gewinner-Erstentwurfs bleibt das Team bei der Kernstruktur der Gestaltung, hat aber spätere Änderungsvorschläge eingearbeitet. Die Planer bleiben - nach intensiver interner Diskussion, das betonte Rheims auf Nachfrage - dabei, dass für eine sinnvolle Umgestaltung des Platzes die 20 Kugelahorn-Bäume neben dem früheren Hinzen-Haus an der Ostseite entfernt werden sollten. Erhalten bleiben die Bäume auf der "kleinen" Peterstraße, am Beginn der Bahnstraße sowie ein Einzelbaum auf der Westseite des Marktes. Dieser Einzelbaum soll um zwei Bäume erweitert werden, außerdem soll auf der Nordseite eine Baumreihe den Platz gestalten und es sollen vor der Eisdiele nach der Umgestaltung wieder Bäume gepflanzt werden. Der Schützenbaum wird auf die Westseite des Marktes verlagert, ebenso die Skulptur "Ungeduld" an die Ecke Markt/Bahnstraße. Der ganze Markt wird mit Platten aus spanischem Granit gepflastert, die Bäume erhalten durch überpflasterbare Baumscheiben Wasser und Luft. Nach Protesten gegen die ursprüngliche Absicht, Zierkirschen zu pflanzen, hat Kraft.Raum sich jetzt für Feldahorn als Neupflanzung entschieden. Hauptelement bleibt auf der Seite der Kirche eine Art übergroßen Tisch, allerdings jetzt nicht mehr als eine durchgängige Fläche, sondern aufgelockert durch verschiedene Sitz- und Spielmöglichkeiten. Außerdem wird in der Mitte des Marktes ein Wasserspiel installiert. Nachts werden Platz und Elemente über ein Beleuchtungskonzept erhellt. Die Planer haben bei der Aufteilung des Marktes die Belange der Marktbeschicker, des ASV Willich für sein Schützenfest und des Werberings für das CityFest berücksichtigt. Die Umgestaltung wird aus Sicht Rheims knapp 1,5 Millionen Euro kosten - weil die Stadt bereits in ein Förderprogramm des Landes NRW aufgenommen ist, erhält sie nach diesjährigem Stand 60 Prozent der Kosten vom Land.

Nach der Vorstellung gab es viele Fragen: Christian Winterbach (Grüne) fragte, ob es Erfahrungen mit den überpflasterbaren Baumscheiben gebe und ob der große Tisch nicht ein Schmutzfang sei. Rheims sagte, sein Büro habe zu den Baumscheiben Rücksprache mit erfahrenen Herstellern gehalten, eine Schmutzproblematik sah er nicht. Wolfgang Dille (CDU) fragte, ob frühere Infos der Verwaltung zu einer mehrjährigen Umpflanzphase hinfällig seien - das bestätigte die Technische Beigeordnete Martina Stall. Stadtplaner Thomas Scholemann ergänzte, die angefragte Firma habe Großgeräte. Karl-Heinz Koch (FDP) meinte, ein sinnvoller und kostengünstiger Umbau funktioniere nicht, wenn die Kugelahorne stehen bleiben - er schlug vor, nach der Umgestaltung diese Baumart wieder an gleicher Stelle anzupflanzen.

Der Ausschussvorsitzende Christian Pakusch unterbrach nach den Fragen die Sitzung: Er wollte einigen Ratsmitgliedern die Möglichkeit zur Besprechung mit Vertretern der Bürgerinitiative geben. Diese Gespräche ergaben aber kein eindeutiges Signal, weil Conny Türk, eine der Vertretungsberechtigten der Bürgerinitiative, vor der Sitzungsunterbrechung den Saal verlassen hatte und die Vorsitzende Christa Disselkamp urlaubsbedingt nicht anwesend. Die anderen Mitglieder sagten, sie seien privat zur Sitzung gekommen und könnten nicht für die Gesamtheit sprechen. Pakusch beendete diesen Teil des Tagesordnungspunktes mit der gemeinsamen Entscheidung, nichts zu entscheiden, sondern erst mit der Bürgerinitiative über den neuen Vorschlag zu sprechen.

(djm)
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